Projekt mit Euroclear und Swift

Chainlink stößt Standardisierung von Finanzdaten an

Unstrukturierte Daten sind ein Übel der Finanzindustrie. Mit Hilfe von Chainlink werden diese jetzt besser zugänglich und kompatibel für die ganzen ISO-Formate gemacht.

Chainlink stößt Standardisierung von Finanzdaten an

Chainlink hat Lösung
für unstrukturierte Daten

Projekt mit Euroclear und Swift zeigt gute Ergebnisse

bg Frankfurt

Die Blockchain-Firma Chainlink hat sich mit mehreren Firmen aus der internationalen Finanzindustrie verbündet, um die Datensätze rund um Equity-Ereignisse wie beispielsweise Aktiensplits zu standardisieren und dann auch kompatibel zu gestalten für die neuen ISO-Formate. Zu den Partnern der Initiative zählen unter anderem Euroclear, Swift, Wellington Management sowie Franklin Templeton und Sygnum. Mit Swift ist Chainlink schon in Projekten zur Interoperabilität von DLT-Protokollen mit bestehender Finanzmarktinfrastruktur verbunden.

Fragmentierung beseitigen

Zur Bearbeitung der sogenannten „corporate action data“, die bei Mergern und Dividendenzahlungen getriggert werden, setzt Chainlink KI-Systeme und Blockchain-Systeme ein. Diese Daten sollen dann in Echtzeit verfügbar und nicht mehr in tagelangen manuellen Prozessen gefangen sein. Besonders in Europa soll diese Fragmentierung von Finanzdaten verbreitet sein. Neben Fehlervermeidung winken auch Kosteneinsparungen, wenn die Chainlink-Lösung erfolgreich ist. Diese soll bislang ungeordnete Daten auf einer Blockchain als „golden record“ vereinen, sodass Hunderte von Marktteilnehmern auf diese Quelle (als sogenannte „single source of truth“) zurückgreifen können.

Daten besser synchronisieren

Erste Tests seien erfolgreich gewesen, so Chainlink-CEO Sergey Nazarov, sodass man nun Finanzdaten sehr viel besser synchronisieren könne. In der Anfangsphase habe man sich auf Aktien und Festverzinsliche in sechs europäischen Ländern konzentriert.

Im Setup habe man Chainlinks dezentrale „oracles“ (herkömmliche Daten auf einer Blockchain) mit den LLM-Systemen von OpenAIs ChatGPT und Googles Gemini sowie Claude von Anthropic verbunden, um die Firmendaten aus verschiedenen Quellen zu ziehen, und diese in strukturierte Formate für den „golden record“ gewandelt. Diese seien dann in Compliance zu dem ISO20022-Format sowie den Richtlinien der Securities Market Practice Group (SMPG). Die Verteilung der Daten auf verschiedene Blockchains funktioniert dann über das Cross-Chain Interoperability Protocol (CCIP) von Chainlink.

In der nächsten Phase soll dann erkundet werden, wie die neu strukturierten Daten sich in weitere Finanzmarktinfrastrukturen wie die Kommunikationsstandards von Swift integrieren lassen. Dann könnte eine breitere Adoption in der Finanzbranche beginnen, so Nazarov. Auf der Branchenmesse Sibos stellte Chainlink am Dienstag weitere Lösungen für die Finanzbranche vor. Darunter eine für tokenisierte Assets, wo das Settlement über verschiedene Blockchains funktioniert. Die Australia and New Zealand Banking Group (ANZ) wird das als erster Pilotkunde nutzen, wobei dies unter dem Regime der Singapurer Aufsicht MAS geschieht.

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