lee Frankfurt – Auf Druck von Verbraucherschützern hat der Vergleichsportalbetreiber Check24 sein Angebot zum Konditionsvergleich von Girokonten wieder vom Netz genommen. Als Grund dafür nannte das Unternehmen die unklare Rechtslage – trotz einer vom Bundesfinanzministerium bestätigten Zertifizierung durch den TÜV Saarland. Den Ausschlag gegeben haben dürfte die erfolgreiche Klage des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (VZBV) und der Verbraucherzentrale NRW vor dem Landgericht München gegen das Portal.Nach EU-Recht sollten Verbraucher seit 2018 die Möglichkeit haben, Kontogebühren schnell und unkompliziert zu vergleichen. Diesem Anspruch war das Angebot von Check24 nach Ansicht der Verbraucherschützer nie gerecht geworden. Sie fordern nun eine umgehende Neuvergabe des Angebots an einen unabhängigen Anbieter, etwa die BaFin oder Stiftung Warentest.Im Detail hatten die Verbraucherschützer die schlechte Auffindbarkeit der Seite, die mangelnde Funktion der Suchfilter sowie die eingeschränkte Auswahl von Kontovarianten und Anbietern bemängelt. So seien zuletzt von insgesamt 1 717 Kreditinstituten lediglich 567 Anbieter von Girokonten vertreten gewesen – und das mit jeweils nur einer einzigen Kontovariante.In der Mitteilung von Check24 ist von einer kontroversen politischen Diskussion über die Auslegung des europäischen Zahlungskontengesetzes die Rede. Tatsächlich waren wohl auch die Banken mit dem Angebot unzufrieden. “Eine Vergleichswebseite soll es Kunden ermöglichen, die verschiedenen Angebote von Finanzinstituten schnell und unkompliziert zu vergleichen”, ließ sich Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid in einer Stellungnahme des privaten Bankenverbands zitieren. Das sei auch aus Sicht der Finanzinstitute sinnvoll und im Interesse des Wettbewerbes. “Dabei ist es selbstverständlich, dass Vergleichswebseiten über jeglichen Zweifel eines Eigeninteresses erhaben sein müssen”, so Krautscheid weiter.