China gibt HSBC Sonderstatus bei neuem Broker
nh Schanghai – Die britische Großbank HSBC Holdings Group hat am Freitag die Genehmigung erhalten, ein seit längerem geplantes Joint Venture für den Zugang zum chinesischen Investmentbankmarkt aufzuziehen. Wie aus Mitteilungen der HSBC und der chinesischen Wertpapieraufsicht hervorgeht, kommt es zu einer Partnerschaft mit dem staatlich kontrollierten chinesischen Vehikel Qianhai Financial Holdings Company. Dabei wird HSBC im Gegensatz zu den meisten ausländischen Finanzinstituten mit Investment-Banking- und Wertpapiergeschäft im Reich der Mitte eine Mehrheitsbeteiligung an dem Joint Venture halten dürfen. Der jetzt verkündete Schritt wird als ein Fingerzeig dafür gesehen, dass die chinesischen Behörden eine Lockerung des Joint-Venture-Zwangs für Auslandsbanken beabsichtigen. Bislang sind rund ein Dutzend ausländischer Banken, die über Kooperationen mit chinesischen Brokerhäusern Wertpapiergeschäfte in China betreiben dürfen, auf einen Anteil von 49 % beschränkt.Die jetzt erfolgte Freigabe für die HSBC unterliegt einem besonderen Arrangement. So hatte die HSBC vor zwei Jahren Pläne ventiliert, in einer neuen Finanzfreihandelszone in Qianhai, einem Gebiet in unmittelbarer Nähe zu Hongkong und der Festlandmetropole Shenzhen, ein entsprechendes Joint Venture aufzuziehen. Die Genehmigungserteilung am Freitag dürfte mit den Feierlichkeiten vom 1. Juli zum 20. Jahrestag der Rückgabe Hongkongs an China zusammenhängen. Die früher als Hongkong Shanghai Banking Corporation firmierende HSBC hat ihre Wurzeln in Hongkong und ist das führende Kreditinstitut am Platz. Die neue HSBC Qianhai soll bis zum Jahresende mit dem Underwriting von Aktien- und Bondemissionen sowie mit Wertpapierhandel an Chinas Festlandbörsen an den Start gehen.