Chinas Banken in USA willkommen
nh Schanghai – Chinas führendes Kreditinstitut Industrial and Commercial Bank of China ( ICBC) erhält seitens der US-Behörden grünes Licht zur Übernahme der US-Tochter von Bank of East Asia. Damit wird erstmals einer chinesischen Bank der Einstieg ins amerikanische Privatkundengeschäft ermöglicht.In geringem zeitlichen Abstand zu amerikanisch-chinesischen Wirtschaftsgesprächen in der ersten Maiwoche haben die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) und das amerikanische Justizministerium der ICBC erlaubt, als Bankholding in den USA zu agieren und im gleichen Zuge eine Mehrheit an einer Privatkundeneinlagen verwaltenden US-Bank zu übernehmen. Danach wird ICBC für 140 Mill. Dollar rund 80 % der Anteile am US-Geschäft des Hongkonger Kreditinstituts Bank of East Asia erwerben. Diese ist in einem relativ bescheidenen Rahmen mit insgesamt 13 Zweigstellen in den Bundesstaaten Kalifornien und New York vertreten.Für das laufende Geschäft der ICBC als dem nach Bilanzsumme, Gewinnen und Börsenwert weltgrößten Kreditinstitut spielt die Transaktion nur eine untergeordnete Rolle. Die regulatorische Freigabe ist jedoch ein wichtiger Fingerzeig dafür, dass die US-Behörden ihre Vorbehalte gegenüber den staatlich kontrollierten chinesischen Bankriesen relativiert haben und keine Veranlassung mehr sehen, sie vom US-Bankenmarkt fernzuhalten. Im gleichen Atemzug mit dem Durchwinken des ICBC-Deals hat die Fed auch der Bank of China und der Agricultural Bank of China, Nummer 3 und Nummer 4 unter den chinesischen Branchenriesen, die Eröffnung von eigenen Zweigstellen in Chicago beziehungsweise New York erlaubt.