Assekuranz

Chinas Versicherungsriese Ping An unter Druck

Mit der Investition in den Immobilienentwickler Fortune Land hat sich der chinesische Versicherungskonzern Ping An die Finger verbrannt. Auch Konjunktur und Pandemie belasten. Der Gewinn brach 2021 ein.

Chinas Versicherungsriese Ping An unter Druck

nh Schanghai

Der chinesische Versicherungsriese Ping An schließt das Geschäftsjahr 2021 unterm Strich enttäuschend ab. Der Gewinn nach Steuern reduzierte sich um 29% von 143 auf 101 Mrd. Yuan (14,4 Mrd. Euro), wie das Unternehmen mitteilt. Das entspricht dem kräftigsten Rückgang seit der Finanzkrise 2008. Ping An führt den Gewinnrutsch zum einen auf eine schwächere operative Performance in der Lebens- und Kranken­versicherung zurück. Dabei wirkten sich das gedämpfte Konsumklima in China und die Gefahr einer neuen Pandemiewelle negativ auf das Neugeschäft aus. Besser hingegen schnitt das Sachversicherungsgeschäft ab: Hier verbesserte sich die Combined Ratio (Anteil der Schadenszahlungen und Kosten am Prämienaufkommen) um 1,1 Prozentpunkte auf 98%.

Als hoher Abzugsposten erweisen sich dabei Wertverluste auf Finanzaktiva. Ping An hatte sich mit einer Beteiligung von 25% beim chinesischen Immobilienentwickler Fortune Land eingekauft und auch in Anleihen der Gesellschaft investiert. Im Zuge der Verschuldungskrise bei chinesischen Bauträgern führt dieses Engagement zu hohen Wertabschreibungen, die für sich genommen den Jahresgewinn 2021 der Ping-An-Gruppe um 24,3 Mrd. Yuan geschmälert haben.