Chinas Zentralbank sagt Hongkong Unterstützung zu

Chan: Währungslink mit Dollar wird verteidigt

Chinas Zentralbank sagt Hongkong Unterstützung zu

nh Schanghai – Im Zuge der Spannungen um den Autonomiestatus Hongkongs und die Aufrechterhaltung weitreichender Freiheiten in der chinesischen Sonderverwaltungszone hat sich Chinas Zentralbank eingeschaltet. Man werde “unerschütterlichen Beistand” leisten, um Hongkongs Rolle als internationaler Finanzplatz zu gewährleisten, heißt es in einer Mitteilung des Währungshüters. Die People’s Bank of China (PBOC) werde daran arbeiten, Hongkongs wirtschaftlichen Wohlstand und finanzielle Stabilität mit abzusichern.Dabei bekennt sich die Zentralbank zu einem in der vergangenen Woche von Chinas Volkskongress verabschiedeten neuen Sicherheitsgesetz, das Peking eine neue rechtliche Handhabe gibt, um mit chinesischen Sicherheitskräften auf laufende Unruhen und Straßenproteste in Hongkong einzuwirken. Auch Chinas Banken- und Versicherungsaufsichtsbehörde hat am Freitag ihre Unterstützung für das Sicherheitsgesetz deutlich gemacht. Breite EntrüstungDas Sicherheitsgesetz für Hongkong hat in den vergangenen Wochen international breite Entrüstung ausgelöst und wird insbesondere in den USA als ein Verstoß gegen den von China zugesicherten Autonomiestatus Hongkongs nach dem Prinzip “ein Land, zwei Systeme” gewertet. Washington sieht Hongkongs Autonomiestatus so weit gefährdet, dass erwogen wird, die seitens der USA Hongkong bislang gewährten Handels- und Finanzprivilegien zu streichen. Im Ernstfall könnten die USA sogar dazu übergehen, Hongkongs Zugang zum Dollar-Kreislauf zu unterbinden. Dies wiederum würde den Hongkong-Dollar-Peg, nämlich die extrem enge Anbindung des HK-Dollar an die US-Währung, gefährden.Hongkongs Finanzminister Paul Chan betonte am Freitag, man sei bereit und in der Lage, den Währungslink zum Dollar mit Unterstützung des chinesischen Festlandes zu verteidigen. Dabei verweist Chan einerseits auf erhebliche Fremdwährungsreserven in der Sonderverwaltungszone und andererseits auf ein Swap-Arrangement mit der PBOC, die dem Hongkonger Finanzplatz im Ernstfall mit reichlichen Dollarmitteln unter die Arme greifen könnte. Zuletzt hat der Wechselkurs des HK-Dollar aber zur Stärke geneigt. Dabei spielt eine Rolle, dass zwei große anstehende Börsengänge von chinesischen Technologiefirmen, die in Hongkong ein Zweitlisting angehen wollen, punktuell erhebliche Nachfrage nach HK-Dollar generieren. – Leitartikel Seite 6