Citi Private Bank erwartet zweistelliges Wachstum
hip London – Die Citigroup erwartet in der Region Europa, Nahost und Afrika (Emea) im Privatbankgeschäft für das laufende Jahr “solides zweistelliges Wachstum”. Alle Wettbewerber expandierten wesentlicher langsamer, sagte Luigi Pigorini, Emea Head of Citi Private Bank, vor Journalisten in London. Die Sparte, deren verwaltetes Vermögen sich auf rund 400 Mrd. Dollar summieren, ist Teil der Institutional Clients Group der US-Großbank. Das sei für die vermögenden Privatkunden interessant, die oft stark an den Finanzmärkten investierten und deshalb Zugang zu Analysen der Bank und deren Händlern bräuchten, sagte Pigorini. Er ist bereits seit 34 Jahren bei der Citigroup. Gegenwind komme von Aufsehern. “Die regulatorischen Reformen gehen ungebremst weiter.” Im Wealth Management gebe es zudem “disruptive Innovationen” – sprich: Konkurrenz durch Fintechs und Branchenfremde. Ein weiterer Wermutstropfen seien die geopolitischen Veränderungen weltweit, etwa der Brexit.Es gebe in der Region 70 000 Familien, die über ein investierbares Vermögen von mehr als 30 Mill. Euro verfügen. “Und ihre Zahl wächst schnell”, sagte Pigorini. Citi Private Bank zähle in allen Märkten, auf denen sie aktiv sei, die wichtigsten Familien zu ihrer Kundschaft. Bei den meisten handele es sich um “wirklich globale Familien”, die weltweit Geschäfte tätigen. Die Bank profitiere davon, dass sie keinen eigenen Assetmanager besitze. “Wir müssen nicht unsere eigenen Fonds verkaufen.” Stattdessen biete man Beratung und “eine offene Architektur”. Präsenz in FrankfurtBereits bevor der Brexit zum Thema wurde, hätten drei Fünftel der Beschäftigten der Citigroup in der EU außerhalb Großbritanniens gearbeitet, sagte James Bardrick, UK Chief Country Officer der US-Großbank. Für das Institut sei die Frage gewesen, wie es sein vorhandenes Geschäft “mit so wenig Änderungen wie möglich” zu etwas machen könne, das auch im Falle eines ungeordneten Herausbrechens des Vereinigten Königreichs aus der Staatengemeinschaft funktionieren würde.Alles in allem entstünden 150 bis 250 neue Positionen in der EU, sagte Bardrick. Dort arbeiteten bereits 14 000 Beschäftigte für die Bank. In Frankfurt sei man mit dem Aufbau des Broker-Dealer-Geschäfts weitgehend fertig. Es seien aber noch viel “interne, sehr technische” Dinge wie “User Acceptance Testing” zu erledigen. Für den Standort habe man sich entschieden, weil man dort bereits mit einem Corporate-Finance-Geschäft vertreten gewesen sei. Zu den Fragen, die noch offen seien, gehörten der Datenaustausch und der Zugang zu britischen zentralen Gegenparteien für das Derivate-Clearing.