Citigroup-CEO erwartet Stagnation im Handelsgeschäft
scd New York – Die US-Großbank Citigroup rechnet mit einer schwächeren Entwicklung im Handelsgeschäft verglichen mit den direkten Konkurrenten Bank of America und J.P. Morgan. CEO Michael Corbat erklärte auf einer Investorenkonferenz in New York in der abgelaufenen Woche, die Erträge in Handel und Investment Banking sollten im zweiten Quartal “ein wenig” über denen des ersten Quartals liegen. Verglichen mit der Vorjahresperiode dürften diese damit deutlich zurückgehen. Die Handelserträge lagen im zweiten Quartal 2015 zwar in etwa auf dem Niveau des ersten Quartals 2016, im Investment Banking waren aber 40 % mehr eingespielt worden.Bank-of-America-CEO Brian Moynihan hat derweil angegeben, dass die Handelserträge auf einem guten Weg seien, im “mittleren einstelligen Prozentbereich” zuzulegen. Noch optimistischer ist J.P. Morgans Investment-Banking-Chef Daniel Pinto, der ein Wachstum der Handelserträge um 15 % in Aussicht stellt. Der Zinshandel und einige Schwellenländergeschäfte hätten wieder angezogen, erklärte er. Citigroup-Chef Corbat deutet derweil eine negative Ergebnisentwicklung an. Unter dem Strich werde Citigroup nach Rechnungslegungsstandard GAAP etwa so viel verdienen wie im ersten Quartal. Der Gewinn der Monate Januar bis März lag mit 3,5 Mrd. Dollar um mehr als ein Viertel unter dem Konzernergebnis im zweiten Quartal 2015.Am Freitag notierten die Aktien aller Großbanken schwächer. Während die Titel von Bank of America und Citigroup bis zum frühen Nachmittag jeweils knapp 4 % an Wert einbüßten, notierte J.P. Morgan um gut 2 % schwächer. Ursächlich waren laut Händlern allerdings nicht die Ausblicke aufs zweite Quartal, sondern der schwache Arbeitsmarktbericht, der eine Fortsetzung der Niedrigzinspolitik der Fed wahrscheinlicher macht.