scd New York – Citigroup sieht sich bereits zum zweiten Mal im laufenden Jahr gezwungen, einen ihrer Quartalsabschlüsse binnen weniger Wochen zu korrigieren. Die US-Großbank reduzierte ihren Gewinnausweis für die Monate Juli bis September vor dem Wochenende um 600 Mill. Dollar und begründete dies mit “rasant voranschreitenden regulatorischen Untersuchungen”. Dass dies bei Vorlage des Quartalsberichts Mitte Oktober noch nicht absehbar war, erklärt Citigroup damit, dass erst jüngste Gespräche mit einigen Regulierungsbehörden den Schritt notwendig gemacht hätten.Neben der Gewinn- und Verlustrechnung ändern sich auch die Kapitalkennziffern. So schrumpfte etwa die Kernkapitalquote nach “Basel III” um acht Basispunkte auf 10,66 %. Der Buchwert je Aktie reduzierte sich wie auch der Gewinn um 20 Cent. Die zusätzlichen Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten dürften im Zusammenhang mit den laufenden Auseinandersetzungen mit Regulierern über Devisenkursmanipulationen stehen. Citigroup hat mitgeteilt, dass US-Justizministerium, die Derivateaufsicht CFTC, die britische Financial Conduct Authority (FCA) und die eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) die Devisenhandelsgeschäfte der Bank unter die Lupe nehmen.Die Citigroup dürfte damit kein Einzelfall bleiben. Das “Wall Street Journal” hatte unlängst mit Bezug auf informierte Kreise berichtet, dass eine Gruppe europäischer und amerikanischer Banken wegen der Devisenmarktmanipulationen kurz vor einer Einigung mit der britischen FCA stehen. Damals hieß es, dass der Vergleich die Banken insgesamt wohl einen Milliardenbetrag kosten werde. Je Bank sei aber nur mit 100 Mill. bis 300 Mill. Dollar zu rechnen. Allerdings ist die FCA nur eine von mehreren Behörden die sich mit den Devisenkursmanipulationen befasst. Insgesamt sei Kreisen zufolge für einzelne Banken auch Strafen über insgesamt mehr als 1 Mrd. Dollar denkbar.—– Wertberichtigt Seite 8