Insurtech

Clark zielt auf große Funding-Runde

Clark fährt das Kontrastprogramm zu Wefox. Während sich die Berliner in der Restrukturierung befinden, gehen die Frankfurter eine große Finanzierungsrunde an.

Clark zielt auf große Funding-Runde

Clark zielt auf
große Funding-Runde

Insurtech hat Deutsche Bank mandatiert

bg Frankfurt

Beim Frankfurter Insurtech Clark reifen Pläne für ein großes Funding. Nachdem Gründungschef Christoph Oster kürzlich den CEO-Staffelstab an Benedikt Kalteier weiterreichte und Oster in den Aufsichtsrat wechselte, werden nun die Weichen gestellt, um ein großes Funding zu stemmen.

Informationen von „Finance Forward“ zufolge ist nun die Deutsche Bank mandatiert worden, um bei Investoren 100 Mill. Euro einzusammeln. Das wäre für hiesige Verhältnisse eine sehr hohe Summe – allerdings ist zur angestrebten Bewertung noch nichts durchgesickert.

Beim Werben um Investorengelder hat Clark dargelegt, dass die Geschäfte sich gut entwickeln und man den Mittelzufluss auch für Zukäufe einsetzen würde. Im Markt wird schon seit geraumer Zeit spekuliert, dass Clark Teile von der in Bedrängnis geratenen Wefox übernehmen könnte. Man sei an Maklergeschäft mit Privatkunden interessiert, hatte Kalteier schon zu Protokoll gegeben. Clark hat schon einige kleinere Übernahmen getätigt und diese offenbar gut integriert.

Die in einer Investorenpräsentation dargelegten Umsatzpläne sind aggressiv: Nachdem Clark 2022 die Marke von 100 Mill. Euro knackte, sollen die Erlöse bis 2028 auf 500 Mill. Euro anwachsen bei einem prognostizierten Betriebsergebnis (Ebitda) von 100 Mill. Euro. In diesem Jahr dürfte Clark erstmals Ebitda-positiv sein. Clark hat als B2C-Marke schon umfangreich in Werbung investiert – solche Kostenpositionen können ab einem gewissen Punkt abgeschmolzen werden. Die Kundenakquisitionskosten werden auf rund 80 Euro pro Kopf beziffert. Zudem betreibt Clark bei den Provisionserlösen ein Frontloading, indem man auf Altersvorsorgeprodukte im Vertrieb setzt, die schnell etwas abwerfen. Sollte das Funding gelingen, wäre der nächste Boxenstopp ein IPO für Clark. Das könnte auch schon vor 2028 erfolgen, wenn der Track Record mit Erfüllung der Meilensteine stimmt. Die Fundingrunde soll jedenfalls im Sommer abgeschlossen sein.

Oster war 10 Jahre CEO von Clark. So lange sind auch die frühen Risikokapitalgeber dabei – und die wollen nach einer solchen Zeit auch die Aussicht auf einen baldigen Exit haben. Zunächst aber müssten sie mitziehen in der neuen Runde, wobei in der Regel ein neuer Investor im Lead dazukommt.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.