Clearingbanken auf der Hut bei Bitcoin-Futures

Institute wollen nicht auf Risiken sitzenbleiben

Clearingbanken auf der Hut bei Bitcoin-Futures

bg Frankfurt – Die im Clearing von Future-Kontrakten aktiven US-Großbanken haben sich an den zuständigen Regulator gewandt und kurz vor der geplanten Einführung von solchen Finanzprodukten auf die Kryptowährung Bitcoin darauf aufmerksam gemacht, dass das System vielleicht nicht in der Lage sein könnte, die hohen Volatilitäten zu verkraften. Die Warnung kam just an dem Tag herein, als der Bitcoin-Kurs unglaubliche Kapriolen schlug. Nachdem der Kurs am Donnerstag intraday innerhalb von zwei Stunden rund 6 000 Dollar zulegte und Kurs nahm auf 20 000 Dollar, kippte er dann innerhalb von 30 Minuten auf 15 500 Dollar ab.In ihrem Brief an die Aufsichtsbehörde CFTC wies die Futures Industry Association (FIA) darauf hin, dass die Branche nicht bereit ist für das Risikomanagement von Bitcoin-Kontrakten. Zwar müssen Sicherheiten (Margins) bei den Brokern und den Clearinghäusern hinterlegt werden; diese können sich angesichts der extremen Volatilität auch schnell in Luft auflösen, wenn Bitcoin-Notizen ungebremst herunterrauschen. Auf solchen Verlusten bei möglicherweise dann illiquiden Kunden wollen die Broker nicht sitzenbleiben. Deshalb kündigten die FIA-Mitglieder an, dass sie bei solchen Transaktionen kein sofortiges Clearing vornehmen und in Ruhe das Kreditlimit von Marktteilnehmern festlegen würden. Mit Sorge betrachten sie, dass es keine transparente – geschweige denn eine regulierte – Preisfindung für das Währungspaar Bitcoin/Dollar gibt.Das CBOE will den Handel mit Bitcoin-Futures bereits am 10. Dezember starten – das Haus verfügt mit dem OCC über eine eigene Clearinginstitution, deren Risikoausschuss das Produkt freigegeben hatte. Die CME kommt mit ihren Future-Produkten auf die Kryptowährung ein paar Tage später; sie gibt an, die Spezifikationen des Produktes mit ihren Kunden geklärt zu haben.Die Zulassung durch die CFTC für Bitcoin-Futures wurde im Rahmen einer Selbstzertifizierung gewährt – sprich die Behörde wälzt Haftungsrisiken auf die Marktbetreiber ab. Die CFTC gesteht, dass sie begrenzte aufsichtliche Macht im Kryptowährungsmarkt besitzt. Sollten sich die klassischen Broker dem Krypto-Clearing verweigern, würden wohl kleinere Adressen einspringen, wird im Markt vermutet. Das Interesse, den Future-Handel ins Rollen zu bringen, ist einfach zu groß.