Clearinghäuser warnen vor zu strikter Regulierung

CCPs für mehr Flexibilität im Risikomanagement

Clearinghäuser warnen vor zu strikter Regulierung

ahe Brüssel – In der Diskussion um die künftige Regulierung zentraler Gegenparteien (Central Counterparties, CCPs) haben sowohl die weltweit als auch die europäisch organisierten Clearinghäuser vor zu strikten Regelungen gewarnt. Die “CCP12”, der die 35 weltweit größten Häuser angehören, sprach sich jetzt für einen eher “prinzipienbasierten Ansatz” aus, in dem der Branche global lediglich Leitlinien gegeben werden, die dann bei der lokalen Umsetzung auch die jeweiligen lokalen Eigenheiten der Märkte und die lokalen Regulierungsvorgaben mit einbeziehen könnten.In einem Brief an das bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) angesiedelte Komitee für Zahlungsverkehr und Marktinfrastruktur (CPMI) und die Internationale Organisation der Wertpapieraufseher (IOSCO), der der Börsen-Zeitung vorliegt, verweisen die Clearinghäuser darauf, dass es bei einer übermäßigen Regulierung die Gefahr “toter Winkel” im Risikomanagement gebe. Kein einzelnes Modell könne jedes potenzielle Risiko für jede denkbare Situation vorhersehen, das den CCPs treffen könne, und das dann auch noch auf die jeweiligen lokalen Märkte beziehen, hieß es. Zu viele Restriktionen würden nur den globalen Marktplatz schwächen, da die Clearinghäuser weniger beweglich und innovativ im Risikomanagement und vor allem bei unvorhergesehenen Ereignissen sein könnten.CPMI und IOSCO hatten zuvor moniert, es gebe bei den zentralen Gegenparteien für Derivategeschäfte ernsthafte Defizite in der Sanierungsplanung. Die Organisationen hatten sich auf eine Untersuchung von zehn CCPs über die 2012 vorgelegten Principles for Financial Market Infrastructures (PFMI) berufen (siehe BZ vom 17. August).Auf europäischer Ebene schloss sich die European Association of CCP Clearing Houses (EACH) der Argumentation von “CCP12” weitgehend an. In einer eigenen Stellungnahme sprach sich der Verband unter anderem gegen zusätzliche Offenlegungspflichten aus. Die heutigen Vorschriften böten bereits – sowohl qualitativ als auch quantitativ – die richtige Balance zwischen Transparenz und Vertraulichkeit, hieß es. Eine Regulierung, die außerdem zu stark auf die Sicherheiten (margins) ziele, könne letztlich die Fähigkeit der CCPs einschränken, Risiken angemessen zu managen – insbesondere in Zeiten hoher Volatilität.