Clearingriese DTCC baut Post-Trade-Blockchain

Projekt für Derivate-Settlement aufgesetzt

Clearingriese DTCC baut Post-Trade-Blockchain

bg Frankfurt – Der US-Betreiber von Nachhandelsinfrastruktur DTCC (Depository Trust & Clearing Corporation) hat ein Projekt zum Aufbau eines Blockchain-basierten Systems bekannt gegeben. Mit Hilfe von IBM, dem Fintech Axoni sowie dem Industriekonsortium R3 wird ein System für das Derivate-Clearing aufgebaut. Auf Sicht soll diese Blockchain-Lösung die bisherige Plattform “Trade Information Warehouse” ersetzen, die bislang ein Volumen von mehr als 11 Bill. Dollar an bilateralen Kreditderivaten managt. Zunächst aber soll die neue Plattform lediglich im Parallelbetrieb getestet werden, so der Chef der Derivate-Services-Einheit der DTCC, Chris Childs. Childs hofft, dass die Blockchain-Plattform eine erhöhte Automatisierung von Prozessen ermöglicht und damit Kosten sowohl bei DTCC als auch bei den angeschlossenen Marktteilnehmern gespart werden können.Das DTCC-Projekt gilt als das bislang größte in der Finanzindustrie, das eine Skalierung der Blockchain-Technologie versucht, indem es die Gegenparteien einer Transaktion direkt miteinander verbindet. Ab 2018 soll die DTCC-Blockchain in Phasen live geschaltet werden. Es ist geplant, dass die Regulatoren über einen Netzwerk-Knotenpunkt (Node) Zugang zu den Daten der privaten Blockchain erhalten, womit eine Transparenz hergestellt sei, die es im bisherigen Datenhaushalt nicht gebe, so Childs. Noch allerdings seien viele Fragen der Ausgestaltung offen. Große Handelsfirmen sollen einen eigenen Zugang zur Plattform besitzen, während kleinere Marktteilnehmer sich über die von DTCC betriebene Schnittstelle einloggen können.Verwendet wird eine Software des New Yorker Start-up Axoni, die sich beim Broker Icap bereits in der Implementierung befindet. Dort soll sie Währungshandeltransaktionen im Volumen von 2 Bill. Dollar wuppen. Icap hatte sich auch an der jüngsten Finanzierungsrunde von Axoni über 18 Mill. Dollar beteiligt. Sobald die Axoni-Software bei DTCC Anfang 2018 im Einsatz ist, soll der Code dem auf Standardisierung bedachten Blockchain-Konsortium Hyperledger übergeben werden.