Clearstream, DTTC und Euroclear sorgen sich um fehlende Standards für Digital Assets
Neue Grundsätze
für digitale Assets
bg Frankfurt
In der Wertpapierindustrie haben sich Clearstream, DTCC und Euroclear verbündet, um Standards für die entstehenden Digital-Asset-Ökosysteme zu entwickeln. Dafür wurde am Mittwoch das White Paper „Building the Digital Asset Ecosystem“ veröffentlicht, das in Zusammenarbeit mit der Boston Consulting Group (BCG) entstand. Man wolle gemeinsam dazu beitragen, dass die Akzeptanz für tokenisierte Assets steige, heißt es in einer Mitteilung.
Damit ziehen drei maßgebliche Marktinfrastrukturanbieter an einem Strang, um ein reibungsloses grenzüberschreitendes Geschäft aufzubauen. Bei Verkürzung der Settlement-Zyklen in den USA auf T+1 lässt sich beobachten, welche Probleme sich dabei für europäische Investmentfirmen ergeben können.
Der Markt ist riesig
Die drei Partner gehen davon aus, dass bis 2030 ein Markt von 16 Bill. Dollar für tokenisierte, bislang illiquide Assets (ohne Kryptowährungen und Stablecoins) entsteht. Die institutionelle Adaption von solchen Digital Assets habe einen schwierigen Punkt erreicht, da Innovationen vor allem in Silos stattfänden. Diese liefen zudem auf einem schwach skalierten Maß und vernachlässigten die breite Ökosystem-Entwicklung, so die Kritik.
Als Lösung empfehlen die Partner verschiedene Prinzipien. Das sind Rechtssicherheit, regulatorische Compliance, Resilienz, sichere Verwahrung der Kundenvermögen über Smart Contracts, Interoperabilität sowie operative Skalierbarkeit.
Für die Deutsche Börse ist Managing Director Jens Hachmeister, Head of Issuer Services & New Digital Markets bei Clearstream an dem Projekt beteiligt. Um den Markt nachhaltig wachsen zu lassen, brauche man eine industrieübergreifende Zusammenarbeit mit einheitlichen Standards, sagt er. Nur so könne man die derzeitigen Herausforderungen bewältigen. „Als Finanzmarktinfrastrukturen entwickeln wir die Grundlagen für zukünftige digitale Märkte zum Nutzen alles Marktteilnehmer.“