Comdirect stoppt Preiserhöhung nach BGH-Urteil
Reuters Frankfurt
Die Commerzbank-Direktbanktochter Comdirect zieht Konsequenzen aus dem AGB-Urteil des Bundesgerichtshofs und verzichtet auf eine Gebührenerhöhung bei Girokonten. Eine eigentlich für den 1. Mai geplante Änderung des Preismodells werde nun vorerst doch nicht umgesetzt, sagte ein Commerzbank-Sprecher am Montag. Comdirect-Kunden seien am Freitag informiert worden. Das hatte auch der Newsletter „Finanz-Szene“ berichtet.
Die Commerzbank selbst plant bislang für den 1. Juli eine Preisänderung. Ob sie ebenfalls davon abrückt, steht noch nicht fest. Die Bank warte die schriftliche Urteilsbegründung ab, die in den kommenden Wochen erwartet wird, sagte der Sprecher.
Die ING Deutschland ließ sich von dem Urteil nicht abbringen und setzte kleinere Preiserhöhungen zum 1. Mai um, wie ein Sprecher sagte. Bei der Deutschen Bank hieß es, im Moment stünden keine größeren Gebührenänderungen an.
Bislang nahmen Banken Änderungen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) vor und wenn Kunden nicht binnen zwei Monaten widersprachen, galten diese Änderungen als angenommen. Der BGH sieht Kunden dadurch aber unangemessen benachteiligt. Offen ist, ob das Urteil rückwirkend gilt. Dann dürfte auf Banken nicht nur Papierkram zukommen, sondern womöglich Rückzahlungen an Kunden.
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