Commerzbank bietet Aktien für 4,50 Euro an
bn Frankfurt – Die Commerzbank muss einen gehörigen Emissionsabschlag gewähren, um ihre Aktien aus einer 2,5 Mrd. Euro schweren Kapitalerhöhung zu platzieren. Wie die Bank mitgeteilt hat, werden die neuen Aktien Anlegern zum Preis von 4,50 Euro angeboten. Dies ist nicht einmal die Hälfte des Schlusskurses am Montag von 9,94 Euro und entspricht einem Abschlag von 38% auf den theoretischen Preis abzüglich des Bezugsrechts (TERP). Die Nachricht drückte die Aktie am Dienstag um 6,3% aufs Rekordtief von 9,31 Euro.Bei ähnlichen Transaktionen im Bankensektor waren in der jüngeren Vergangenheit Discounts zwischen 30 und 40% gegenüber dem TERP gang und gäbe. Der Deutschen Bank gelang es Ende April, praktisch über Nacht neue Aktien für knapp 3 Mrd. Euro zum Vortagsschlusskurs am Markt unterzubringen, allerdings unter Ausschluss des Bezugsrechts und bei breiterer Kapitalbasis. Mit ihrer Platzierung wird die Commerzbank das Kapital ihrer Aktionäre stark verwässern. Das Institut gibt 555,6 Millionen neue Aktien aus und verdoppelt damit beinahe die Zahl der ausstehenden Anteilscheine. 21 bestehende Aktien berechtigen zum Bezug von 20 neuen Titeln. Die Bezugsfrist beginnt am heutigen Mittwoch und endet am 28. Mai. Der Bezugsrechtshandel läuft bis 24.Mai.Erst vor knapp drei Wochen hatte die Bank ihre Aktien im Verhältnis von 10:1 zusammengelegt, die Zahl damit auf 583 Millionen verringert und den Kurs verzehnfacht. Der Reverse Split war nötig, um Spielraum für den nun gewährten Emissionsabschlag zu schaffen – zu Nennwerten unter 1 Euro dürfen keine Anteilscheine emittiert werden. Im 960 Seiten starken Prospekt zur Transaktion bestätigt die Bank erstmals “intensive Gespräche” über einen Verkauf des größten Teils ihres gewerblichen Immobilienfinanzierungsportfolios in Großbritannien.—– Nebenstehender Kommentar- – Bericht Seite 3