Kundenpolitik

Commerzbank bittet Firmen stärker zur Kasse

Die Commerzbank will Firmenkunden künftig stärker zur Kasse bitten, um die Belastung aus dem Negativzins auszugleichen. „Im vergangenen Jahr haben wir von unseren Kunden Guthabengebühren in Höhe von mehr als 100 Mill. Euro erhoben“, sagte...

Commerzbank bittet Firmen stärker zur Kasse

lee Frankfurt

Die Commerzbank will Firmenkunden künftig stärker zur Kasse bitten, um die Belastung aus dem Negativzins auszugleichen. „Im vergangenen Jahr haben wir von unseren Kunden Guthabengebühren in Höhe von mehr als 100 Mill. Euro erhoben“, sagte Firmenkundenvorstand Michael Kotzbauer dem „Handelsblatt“. 2021 werde dieser Betrag voraussichtlich noch mal leicht steigen. Das Institut habe bereits 2015 begonnen, von Firmenkunden „Guthabengebühren“ für auf dem Konto geparkte überschüssige Liquidität zu verlangen. „Mittlerweile haben wir mit unseren Firmenkunden für 95 % der Einlagen Vereinbarungen über Guthabengebühren geschlossen“, er­gänzte er.

Der Firmenkundenvorstand rechnet damit, sich von „einigen Hundert Kunden“ zu trennen. Derzeit unterhalte die Commerzbank Geschäftsbeziehungen mit rund 26 000 Firmenverbünden. Gekappt werden sollen nach Worten Kotzbauers vor allem Beziehungen zu internationalen Unternehmen ohne Geschäftsbezug zu Deutschland. „In Deutschland rechne ich daher mit einer eher kleinen Zahl.“ Da die Commerzbank vor allem kleinere Mittelständler als Neukunden gewinnen wolle, rechne er damit, dass die gesamte Kundenzahl in den kommenden Jahren stabil bleibt.

Mit Blick auf die Kreditmargen erwartet Kotzbauer, dass diese nach der Krise mittelfristig ansteigen. „Kredite waren viele Jahre lang zu billig – das ist ein zentrales Problem des deutschen Bankensektors“, lässt er sich zitieren.