Commerzbank-Chef Manfred Knof bekräftigt Ziele
Commerzbank
vor virtueller Hauptversammlung
phh Frankfurt
Mit dem Rückenwind der Zinswende und einem erfolgreichen ersten Quartal wähnt sich die Commerzbank voll auf Kurs, ihre Jahresziele zu erreichen. „Wir wollen unter dem Strich deutlich mehr verdienen als im Vorjahr", sagt CEO Manfred Knof in seiner vorab veröffentlichten Rede zur anstehenden Hauptversammlung am 31. Mai, die die Bank virtuell abhalten wird.
Der Wettbewerber Deutsche Bank musste von seinen Aktionären zuletzt herbe Kritik für das Format einstecken. Für Knof werde auf Gesamtjahressicht der Zinsüberschuss der wichtigste Gewinntreiber bleiben. Er dürfte auf rund 7 Mrd. Euro steigen, mit zusätzlichem Aufwärtspotenzial, abhängig von der konkreten Entwicklung auf der Einlagenseite, so Knof.
Manfred Knof, CommerzbankWir wollen unter dem Strich deutlich mehr verdienen als im Vorjahr.
Die Gesamtkosten will Knof trotz des hohen Inflationsdrucks wie angekündigt auf 6,3 Mrd. Euro senken. „Mit unserer Aufwandsquote von 65% im ersten Quartal sind wir auf gutem Weg zu unserer Zielgröße von 60% im Jahr 2024." Die Risikovorsorge dürfte sich im erwarteten Rahmen halten und das operative Ergebnis mit weniger als 900 Mill. Euro belasten, so die Erwartung.
An dem Ziel einer Ausschüttungsquote von der Hälfte des Konzerngewinns nach Abzug der AT-1-Kuponzahlungen halte die Bank für das Geschäftsjahr 2023 unverändert fest, heißt es. Dieser Ausblick hänge jedoch davon ab, wie sich die Thematik der Schweizer-Franken-Kredite der MBank entwickele.
Commerzbank darf Aktienrückkauf starten
Das Geschäftsmodell der Commerzbank sei jetzt aber wieder so stark, dass die Bank hohe Sonderbelastungen aus dem laufenden Geschäft abfedern könne. Laut Knof hat die Bank ihre Widerstandsfähigkeit gestärkt. Darum habe man jetzt auch wieder Spielraum, um Kapital an die Aktionäre auszuschütten. Im Rahmen der Präsentation der Zahlen zum ersten Quartal gab die Bank bekannt, von der Europäischen Zentralbank (EZB) grünes Licht für ihr geplantes Aktienrückkaufprogramm erhalten zu haben. Zuvor hatte die Bank bereits angekündigt, erstmalig nach vier Jahren wieder eine Dividende auszuschütten.