Commerzbank droht neuer Ärger
Bloomberg Frankfurt
Der Commerzbank steht ein Streit mit den Investoren eines Immobilienfonds ins Haus. Eine Gruppe von Anlegern fordert die sofortige Auszahlung von rund 350 Mill. Euro aus dem Fonds CS Euroreal. Dieser hält zwar seit 2019 keine Immobilien mehr, verfügt aber über rund 510 Mill. Euro an Barmitteln. Diese Summe, die die Commerzbank wegen Eventualverbindlichkeiten einbehält, sei „exzessiv nach jedweden Industriestandards”, schrieb Robert Peres, Gründer der gleichnamigen Kanzlei, an Bloomberg. Er vertritt Investoren, die gemeinsam mehr als 10% der Fondsanteile halten. Eine Kampagne, in der sich ihm weitere Investoren anschließen können, soll in Kürze starten. Die Commerzbank wollte die Informationen zunächst nicht kommentieren.
Der offene Immobilienfonds CS Euroreal hatte kurz vor Beginn des Immobilienabverkaufs 2012 einen Nettowert von rund 6 Mrd. Euro. Zu ihm gehörten der Büroturm Plantation Place South in London sowie der Frankfurter Büroturm T8. Auch ohne Immobilien im Fonds kassierten die Bank und ihr Partner, bis 2017 die Credit Suisse, Gebühren von insgesamt 240 Mill. Euro, so die Peres-Truppe mit Verweis auf vergangene Fondsberichte. Anleger hatten dagegen weniger Glück: Der Fonds hat aktuell eine negative Rendite von rund 13%. Selbst wenn die verbliebenen Millionen restlos ausbezahlt werden, bekommen die Investoren laut Peres 800 Mill. Euro weniger heraus, als der Nettowert der Anlagen 2012 betragen hatte.