Commerzbank und Deutsche Bank verbessern sich im Stresstest der EBA

Ein spanisches Nachrichtenportal hat Einblick in die vorläufigen Stresstest-Ergebnisse der EBA bekommen. Die beiden deutschen Großbanken schneiden demnach besser ab als im Vorjahr.

Commerzbank und Deutsche Bank verbessern sich im Stresstest der EBA

Vorläufige Daten des Stresstests durchgesickert

Deutsche Großbanken zeigen sich verbessert im schlimmsten Szenario – Ende Juli kommen die offiziellen EBA-Ergebnisse

Reuters Frankfurt
Reuters Frankfurt

Im neuen Stresstest der europäischen Großbanken schlagen sich Deutsche Bank und Commerzbank einem Medienbericht zufolge nach vorläufigen Zahlen besser als vor zwei Jahren. Im schwersten Krisenszenario würde die Kapitalquote der Deutschen Bank um 530 Basispunkte und die der Commerzbank um 460 Basispunkte schrumpfen, berichtete die spanische Nachrichtenwebsite "El Confidencial" am Mittwoch. Sie berief sich auf vorläufige Zahlen des Stresstests der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA. Diese will die Ergebnisse nach eigenen Angaben Ende Juli veröffentlichen.

In dem Belastungscheck vor zwei Jahren waren im damaligen sogenannten adversen Szenario die Kapitalquoten der Deutschen Bank um 620 Basispunkte und die der Commerzbank um 500 Basispunkte zurückgegangen. Die harte Kernkapitalquote (CET 1 fully loaded) der Deutschen Bank ging damals im Krisenszenario 2023 auf 7,4 von 13,6% 2020 zurück. Bei der Commerzbank schrumpfte die Quote auf 8,2 von 13,2%.

Spanische Note

"El Confidencial" zufolge wurde auch bei den spanischen Großbanken Santander und BBVA im Krisenszenario weniger Kapital aufgezehrt als bei dem vorangegangenen Test im Jahr 2021. Demnach belief sich der Rückgang bei Santander nun auf 170 bis 175 Basispunkte nach 258 Basispunkten vor zwei Jahren. Bei BBVA waren es nun 270 Basispunkte nach 303 Basispunkten.

Beim heimischen Rivalen Bankinter jedoch fiel der Rückgang nun mit 160 bis 170 Basispunkten höher aus als seinerzeit mit rund 104 Basispunkten. Bei dem italienischen Geldhaus Intesa Sanpaolo belaufe sich der Kapitalverzehr nun auf 320 und beim Rivalen Unicredit sowie der französischen Großbank BNP Paribas auf rund 400 Basispunkte.

Die EBA erklärte, der Test sei noch nicht abgeschlossen. Jegliche Daten seien zum gegenwärtigen Zeitpunkt spekulativ. Zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten, die endgültigen Ergebnisse würden voraussichtlich nicht erheblich von den vorläufigen Daten abweichen. Die Banken äußerten sich nicht.

Die EBA (European Banking Authority) hatte bereits im Januar einen erneuten Stresstest angekündigt, um mit dieser Übung die Widerstandsfähigkeit europäischer Großbanken gründlich zu prüfen. An dem Belastungscheck nehmen demnach 70 Finanzinstitute teil, 20 mehr als 2021.

Die Aufseher wollen herausfinden, wie die Banken mit einem Wirtschaftseinbruch, anhaltend starker Inflation und hohen Zinsen zurechtkommen. Das Krisenszenario, das drei Jahre bis einschließlich 2025 umfasst, unterstellt sich massiv verschärfende geopolitische Spannungen und ein Wiederaufflammen der Corona-Pandemie. Parallel prüft die Europäische Zentralbank (EZB) in einem eigenen Stresstest 42 mittelgroße Finanzinstitute.

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