Erkauft die Allianz sich eine stärkere Marktposition durch den Erwerb des französischen Generali-Geschäfts? Nein, aktuell nicht – alle Indizien legen diese Antwort auf M & A-Spekulationen nahe. Letztlich ließ Generali sogar erklären, den Pariser Markt gar nicht verlassen zu wollen. Trotzdem ist die Episode lehrreich. Erstens belegt sie, wie heiß die Nadeln sind, mit denen Investmentbanker an einem M & A-Muster für die europäische Assekuranz stricken. Es ließe sich nicht nur viel Geld verdienen, es gibt auch gute Gründe für Übernahmen: Das Wachstum der Assekuranz ist anämisch und ihr Investitionsbedarf wegen der Digitalisierung hoch. Nur Skaleneffekte können dafür sorgen, dass Margen und Kapitalpositionen akzeptabel bleiben. Trotzdem will niemand verkaufen, denn jeder denkt, sich durchwurschteln zu können. Zweitens: Die Börse hat die angeblichen Avancen der Allianz am Freitag cool genommen. Der Aktienkurs wich nur marginal vom Dax-Verlauf auf – obwohl damit ein erhofftes Aktienrückkaufprogramm gekippt worden wäre. Dies beweist, wie hoch M & A derzeit im Kurs steht. mic