BILANZIERUNG

Corona hat Folgen für die Abschlüsse 2019

IDW skizziert Folgen von Corona für Berichte 2019

Corona hat Folgen für die Abschlüsse 2019

bn – Das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) fordert Unternehmen dazu auf, ihre Abschlüsse für das Jahr 2019 im Nachhinein zu ändern, wenn die Coronakrise einschneidende Folgen für sie hat. “In einzelnen Fällen kann sogar die Unternehmensfortführung in Frage gestellt sein, was auch Konsequenzen bis hin zum Bestätigungsvermerk des Wirtschaftsprüfers haben kann”, erklärt Vorstandssprecher Klaus-Peter Naumann.Sei der Bestätigungsvermerk schon erteilt, sollten Management, Aufsichtsrat und Abschlussprüfer erörtern, “ob sie den Abschluss in der aufgestellten und geprüften Form feststellen, oder ob der Abschluss zu ändern ist”. Dies könne angezeigt sein, wenn die Pandemie von ganz erheblicher Bedeutung für das geprüfte Unternehmen sei. Naumann: “Die Unternehmensorgane können so auch deutlich machen, wie wichtig ihnen Transparenz ist, und so um Vertrauen am Kapitalmarkt werben.” Zwar stellt die Pandemie ein sogenanntes wertbegründendes Ereignis erst im laufenden Jahr dar, so dass sich ihre Konsequenzen erst in Abschlüssen nach dem per Ende 2019 zeigen werden, wie Naumann der Börsen-Zeitung sagt: “Aber natürlich kann sich die Krise auch schon auf die Berichte zum Geschäftsjahr 2019 auswirken.” So seien in vielen Fällen Angaben im Risiko- oder auch im Nachtragsbericht zu erwarten. Diverse PraxisEmittenten aus der Finanzbranche sind bislang unterschiedlich in ihren Abschlüssen mit der Krise verfahren. Während die Deutsche Bank in ihrem Ende vorvergangener Woche publizierten Geschäftsbericht im Ausblick angesichts der Krise ihre Finanzziele für 2022 revidierte, fand im am selben Tag veröffentlichten Bericht der Commerzbank das Coronavirus allein in den Betrachtungen zur künftigen gesamtwirtschaftlichen Situation und als einer von mehreren Risikofaktoren für die Bank Erwähnung.Niemand wisse heute, wie sich die Krise konkret auswirken werde und wie schnell sie verarbeitet werden könne. In einer solchen Situation sei es eine große Herausforderung, verlässliche zukunftsgerichtete Informationen in den Berichten angemessen darzulegen, konzediert Naumann. Dabei sei von Bilanzierenden, Aufsicht, Wirtschaftsprüfern, aber auch von Abschlussadressaten Augenmaß gefragt: “Die Lösung liegt im Aufzeigen verschiedener möglicher Entwicklungen unter unterschiedlichen vom Management angenommenen Szenarien.” Die Erwartungen der Adressaten an solche Darstellungen hingen dabei auch davon ab, ob ein Unternehmen den organisierten Kapitalmarkt in Anspruch nehme.