Corona merzt mehr Filialen aus
An die 60 000 mit Mitarbeitern besetzte Bankfilialen im Land gab es zur Jahrtausendwende, bald 40 000 waren es noch vor zehn Jahren. Ende 2019 zählte die Bundesbank fast 27 000. Pi mal Daumen geht dieser Logik folgend jedes Jahrzehnt ein gutes Drittel der Bankfilialen im Land verlustig. Ginge es in dem Tempo weiter, verblieben 2030 etwa 18 000. Den schon lange währenden Bedeutungsverlust sehen die Berater von Oliver Wyman nun aber nochmals beschleunigt. Schon für 2022 rechnen sie mit nur noch 21 000 Filialen. Vor allem wegen Corona und der damit einhergehenden Gewöhnung der Kundschaft an digitale Kanäle. So müsse mit einer “Ad-hoc-Schließungswelle von Filialen”, die sich als entbehrlich erwiesen hätten, gerechnet werden, mit krisenbedingten Kosteneinsparungen, die bereits geplante Filialschließungen beschleunigten und mit der Streichung von Zweigstellen, die Bankenfusionen im Zuge der Krise zum Opfer fielen. Der raschere Abbau dürfte freilich nicht immer nur aus der Not geboren, sondern ein Vorwand sein, sich ungeliebter Zweigstellen zu entledigen. fir