Coronakrise kappt Kernkapitalquote leicht
fir Frankfurt – Die Coronakrise schlägt sich nach Erkenntnissen der europäischen Bankenregulierungsbehörde EBA bei den europäischen Banken in erster Linie in einem Rückgang der Kapitalquoten und der Rentabilität nieder. Im ersten Quartal fiel die harte Kernkapitalquote CET1 der Kreditinstitute in der Europäischen Union im Vergleich mit dem vierten Quartal 2019 im Schnitt um 40 Basispunkte auf 14,6 %. Der Rückgang sei auf einen Anstieg der risikogewichteten Aktiva (RWA) um 1,8 % und einen Kapitalrückgang um 1,4 % zurückzuführen, teilte die EBA vor Kurzem mit. Sie hat Daten von 147 Banken berücksichtigt, die mehr als vier Fünftel der Bilanzsumme des Bankensektors in der EU abdecken. Die durchschnittliche Eigenkapitalrendite (RoE) wurde den Angaben zufolge gegenüber dem vierten Quartal von 5,9 auf 1,3 % dezimiert. Die Nettoerträge fielen demnach, zu einem guten Teil durch einen Rückgang im Handel bedingt, um 5,4 %, wohingegen der Aufwand um 5,2 % im Vergleich mit dem ersten Quartal 2019 stieg. Dies führte zu einem Anschwellen des Aufwand-Ertrags-Verhältnisses auf 71,7 % von 64,4 % im vierten Quartal 2019, dem laut EBA nun höchsten Wert seit Jahren.Die Aussichten sind ihr zufolge düster, erwarte doch fast die Hälfte der Banken keine Verbesserung ihrer Rentabilität in den nächsten sechs bis zwölf Monaten. Als Lichtblick erweist sich die Quote der faulen Kredite (NPL), die mit 3,0 % minimal unter dem im vierten Quartal verzeichneten Wert von 3,1 % blieb.