Covid-19 halbiert Scors Ergebnis
wü Paris
Scor hat die Auswirkungen der Coronavirus-Krise im vergangenen Jahr deutlich zu spüren bekommen. Der Rückversicherer sieht sich aber gut gerüstet, um nun von der durch die Covid-19-Pandemie ausgelösten Risikoaversion profitieren zu können. Die Pandemie trage mit zu besseren Wachstumsbedingungen für Rückversicherer bei, erklärte Scor. Gleichzeitig gebe es eine positive Dynamik bei den Tarifen, während die Pandemie die Aversion gegen Risiken im weiteren Sinne verstärke, was überall in der Welt zu einer höheren Nachfrage für besseren Schutz führen werde.
Im Jahresverlauf sinkt Last
Im vergangenen Jahr jedoch hat die Coronavirus-Krise die Ergebnisse des Rückversicherers stark belastet – mit insgesamt 640 Mill. Euro auf das Gesamtjahr gerechnet, schätzt er. Anfang September war Scor noch von mehr als 500 Mill. Euro ausgegangen. Das Schadenrückversicherungsgeschäft wurde mit 284 Mill. Euro belastet, das Lebensrückversicherungsgeschäft mit 314 Mill. Euro und die Vermögensverwaltung mit 42 Mill. Euro. Die Gesamtlasten durch Schäden im Zusammenhang mit der Pandemie inklusive nicht deklarierter Schäden schätzt Scor für 2020 auf 314 Mill. Euro. Diese Gesamtlasten dürften im ersten Halbjahr 2021 hoch bleiben und bis Ende des dritten Quartals abnehmen, meint der Rückversicherer.
Seine Bruttoprämien legten im vergangenen Jahr sogar leicht um 0,2% auf 16,37 Mrd. Euro zu. Das Nettoergebnis dagegen brach im Vergleich zu 2019 um 44,5% auf 234 Mill. Euro ein. Es fiel aber besser als erwartet aus, da Analysten laut Factset im Schnitt mit 184 Mill. Euro gerechnet hatten. Die Solvenzquote wiederum betrug Ende Dezember schätzungsweise 220% und befand sich damit am oberen Ende des von Scor im Strategieplan definierten Ziels von 185 bis 220%. Scor will nun eine Dividende von 1,80 Euro je Aktie vorschlagen, nachdem zuletzt auf eine Dividendenzahlung verzichtet wurde.