Großbank Frankreich

Crédit Agricole profitiert von Versicherungsaktivitäten

Die Regionalkassen kaufen erneut für bis zu 1 Mrd. Euro Aktien der börsennotierten Einheit Crédit Agricole, die im zweiten Quartal Rekordergebnisse verbuchte. Sie wollen aber nicht auf mehr als 65% des Kapitals erhöhen. Dagegen übernimmt die Crédit-Agricole-Tochter Indosuez 80% der belgischen Privatbank Degroof Petercam.

Crédit Agricole profitiert von Versicherungsaktivitäten

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Regionalkassen bauen bei Crédit Agricole aus

Tochter Indosuez erwirbt Mehrheitsbeteiligung an Degroof Petercam

wü Paris
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Frankreichs zweitgrößte Bank Crédit Agricole SA (CASA) sorgte mit gleich mehreren Ankündigungen für Begeisterung bei Investoren. So wollen die Regionalkassen der gleichnamigen Bankengruppe ihren Anteil an der börsennotierten Einheit weiter aufstocken. Gleichzeitig will Indosuez Wealth Management, eine Tochter der Crédit-Agricole-Gruppe, eine Mehrheitsbeteiligung an der belgischen Privatbank Degroof Petercam übernehmen, um sich in der Vermögensverwaltung zu stärken. Sie hat dafür eine entsprechende Vereinbarung mit CLdN getroffen, dem bisherigen Hauptaktionär von Degroof Petercam. Er soll künftig weiterhin 20% des Kapitals der Privatbank halten, Indosuez 80%.

Angaben, wie viel Indosuez für die Beteiligung zahlen wird, machte die Crédit-Agricole-Tochter nicht. Ziel sei, durch die Allianz der beiden Häuser einen führenden paneuropäischen Vermögensverwalter zu schaffen, der von weltweiten Wachstumsträgern profitiere und sich als Konsolidierer der Branche in Europa positioniere, erklärte sie. Die familiengeführte Bank Degroof Petercam kommt auf ein Kundenvermögen von 71 Mrd. Euro. Sie ist im Private- und Investment Banking, der Vermögensverwaltung sowie Vermögensdienstleistungen tätig. Indosuez kann durch die Beteiligung die Position in Belgien und den anderen Benelux-Staaten ausbauen.

Ausbauen wollen auch die Regionalkassen von Crédit Agricole bei CASA. Sie kündigten jetzt an, bis Ende des ersten Halbjahres für bis zu 1 Mrd. Euro Aktien der börsennotierten Einheit kaufen zu wollen. Die Regionalkassen halten derzeit 60,2% des CASA-Kapitals, nachdem sie bereits in den vergangenen Monaten bis Ende des ersten Halbjahres für bis zu 1 Mrd. Euro CASA-Aktien gekauft hatten. Zum Vergleich: Im November, als der erste Aktienkauf angekündigt wurde, hielten sie 57% des CASA-Kapitals. Sie wollten ihre Beteiligung jedoch nicht auf mehr als 65% des Kapitals erhöhen, teilten sie jetzt erneut mit. CASA hatte 2016 begonnen, ihre Strukturen zu vereinfachen, die bis dahin von Überkreuzbeteiligungen gekennzeichnet waren. Darauf hatten Investoren lange Zeit gedrungen.

Während einige andere Wettbewerber im zweiten Quartal etwas zu kämpfen hatten, konnte CASA wie zuvor BNP Paribas und Société Générale die Erwartungen übertreffen. Ihre Einnahmen legten dank der Versicherungsaktivitäten und Automobilkredite im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,8% auf 6,7 Mrd. Euro zu, während Analysten laut Bloomberg mit 5,9 Mrd. Euro gerechnet hatten. Das Nettoergebnis verbesserte sich sogar um 24,7% auf 2,04 Mrd. Euro. Das Nettoergebnis der Versicherungsaktivitäten verdreifachte sich, während die Ergebnisse der zu CASA gehörenden LCL im Privatkundengeschäft, der Großkundensparte und der Regionalkassen sanken. Am Freitag wies die CASA-Aktie den größten Kursgewinn des CAC 40 aus.

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