Crédit Agricole schneidet besser als erwartet ab
wü Paris – Die Covid-19-Pandemie geht auch an Crédit Agricole SA (CASA) nicht spurlos vorbei. Die börsennotierte Einheit der halbgenossenschaftlichen Gruppe hat jedoch bisher weniger unter ihr gelitten als ihre heimischen Konkurrenten BNP Paribas und Société Générale. Zwar verdreifachte sich ihre Risikovorsorge im ersten Quartal mit 621 Mill. Euro nahezu, doch ihr Nettoergebnis brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum “nur” um 16,4 % auf 638 Mill. Euro ein, während BNP ein Drittel weniger verdiente und Société Générale sogar in die roten Zahlen rutschte.Im Gegensatz zu seinen beiden Konkurrenten konnte CASA Verluste auf Derivate vermeiden. Obwohl sich die durch Dividendenstreichungen verursachten Einnahmeverluste auf schätzungsweise 25 Mill. Euro beliefen, konnte das Corporate und Investment Banking die Derivate-Aktivitäten um rund 20 % steigern. Das Nettoergebnis der zweitgrößten börsennotierten Bank Frankreichs fiel insgesamt besser als erwartet aus, da Analysten laut Factset im Schnitt mit einem Rückgang um 36 % auf 490 Mill. Euro gerechnet hatten.”Crédit Agricole verfügt über die erforderliche Kapazität, gleichzeitig die Covid-19-Auswirkungen hinsichtlich der Risikovorsorge zu verkraften und die Bypass-Operation für die Wirtschaft sicherzustellen”, sagte CASA-Chef Philippe Brassac während einer Telefonkonferenz. Prognosen für das Gesamtjahr machte er nicht. Wenn die Risikovorsorge in den drei verbleibenden Quartalen in einer ähnlichen Größenordnung ausfiele wie in den ersten drei Monaten, könnte die Gruppe das auffangen, erklärte er.Das Finanzinstitut konnte seine Einnahmen um 7,1 % auf 5,2 Mrd. Euro steigern. Zu verdanken ist das vor allem der Großkundensparte und der französischen Privatkundentochter LCL. So verbesserte die das Investment Banking umfassende Großkundensparte ihre Einnahmen von 1,34 Mrd. Euro auf 1,59 Mrd. Euro, währen diejenigen von LCL von 861 Mill. Euro auf 877 Mill. Euro zulegten. Das internationale Privatkundengeschäft ging dagegen um 0,9 % auf 670 Mill. Euro zurück und das zugrunde liegende Nettoergebnis von CA Italia brach um 19,4 % auf 34 Mill. Euro ein. Die Sparte Spar- und Versicherungswesen wiederum verbuchte einen Einnahmerückgang um 18,7 % auf 1,32 Mrd. Euro.Die CASA-Aktie gab am Mittwoch um 2,3 % auf 7,04 Euro nach.