In Frankreich wird es in Zukunft einen Stromversorger geben, der Crédit Agricole heißt. Die halbgenossenschaftliche Bankengruppe plant, in die Produktion von Erneuerbaren Energien wie Windkraft und Solarenergie einzusteigen. Dafür will sie sich über ihre neue Einheit Crédit Agricole Transitions & Énergies als Minderheitsaktionär an dem Kapital von lokalen Produzenten beteiligen, aber auch selber Produktionsanlagen erwerben.

Dafür sind Investitionen in Höhe von 1 Mrd. Euro vorgesehen, die nach und nach eingesetzt werden sollen. Ziel ist, in drei Jahren 500 Megawattstunden (MWh) an CO₂-armer Elektrizität zur Verfügung stellen zu können. Das entspricht dem Jahresverbrauch von 196.000 Bürgern. Für 2028 peilt Crédit Agricole Transitions & Energies für die Produktionsanlagen der Gruppe eine Produktionskapazität von 2 Gigawatt (GW) an.

Dieser Strom soll von Selfee angeboten werden, einem Startup, dessen Hauptaktionär Crédit Agricole Transitions & Energies ist. Der 2017 gegründete Anbieter ist darauf spezialisiert, vor Ort produzierte Energie auf kurzen Wegen zu lokalen Preisen zu vermitteln.

Zusätzlich dazu will die Sparte zusammen mit den Banken der Gruppe Finanzierungslösungen für Erneuerbare Energie und Energieeffizienz-Projekte anbieten. Bis 2030 will Crédit Agricole Transitions & Energies für diese Finanzierungen bei den verschiedenen Einheiten der Bankengruppe 19 Mrd. Euro mobilisieren.

Crédit Agricole habe immer die großen Veränderungen der Gesellschaft begleitet, sagt Gérald Grégoire. Der stellvertretende Generaldirektor der börsennotierten Tochter ist für den Bereich Kunden und Entwicklung zuständig. Mit der neuen Einheit erweitere man die Dienstleistungen, um das Universalbank-Modell zu nähren.