Genossenschaftsbanken Frankreich

Crédit Mutuel und Crédit Mutuel Arkéa beenden jahrelangen Bruderstreit

Ein Abkommen erlaubt den zerstrittenen Seiten innerhalb der Bankengruppe Crédit Mutuel, erhobenen Hauptes aus dem Streit zu gehen. Arkéa verzichtet auf Unabhängigkeitsbestrebungen, dafür gesteht der Nationalverband den Regionalverbänden Autonomie zu.

Crédit Mutuel und Crédit Mutuel Arkéa beenden jahrelangen Bruderstreit

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Bruderstreit bei Crédit Mutuel beendet

Nationalverband und rebellische Regionalgruppen unterzeichnen Abkommen

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Gesche Wüpper, Paris

Nach einem jahrelangen Streit innerhalb der genossenschaftlichen Bankengruppe Crédit Mutuel haben der Nationalverband und ein auf seine Unabhängigkeit bedachter Zusammenschluss westfranzösischer Regionalverbände das Kriegsbeil begraben. Der Verwaltungsrat des Nationalverbandes stimmte jetzt nach Crédit Mutuel Arkéa einstimmig einem Abkommen zu, das nach Ansicht französischer Beobachter beiden Seiten erlaubt, den zwölf Jahre währenden Bruderzwist erhobenen Hauptes zu beenden.

So verzichtet Crédit Mutuel Arkéa, der Zusammenschluss der Regionalverbände aus der Bretagne und dem Südwesten Frankreichs, auf sein Unabhängigkeitsstreben. Gleichzeitig wird die Autonomie aller Regionalverbände anerkannt. “Die Regionalgruppen legen ihre Strategie und im weiteren Sinne ihr Unternehmensprojekt unter Berücksichtigung der Aufsichtsregeln fest”, teilte die Bankengruppe mit. Sie hat 36 Millionen Kunden und nimmt für sich in Anspruch, das finanziell am solidesten aufgestellte Finanzinstitut Frankreichs zu sein. Den 19 Regionalverbänden wird zudem ein Veto-Recht eingeräumt, wenn ihre vitalen Interessen beeinträchtigt werden, allen voran Arbeitsplätze.

Vor allem aber sieht das Abkommen vor, dass es künftig eine Nummer Zwei in der Konföderation geben wird, denn der Posten eines delegierten Vize-Präsidenten soll wieder geschaffen werden. Dieser Titel dürfte normalerweise an Julien Carmona, den Vorsitzenden von Crédit Mutuel Arkéa und des Regionalverbandes der Bretagne, fallen. Der Posten des delegierten Vize-Präsidenten war 2011 abgeschafft worden. Dies hatte die Feindseligkeiten zwischen Arkéa und dem Nationalverband ausgelöst. Arkéa hat dem Nationalverband unter anderem vorgeworfen, die Regionalverbände aus Ostfrankreich zu bevorzugen. 

Das Abkommen soll nach Angaben von Crédit Mutuel in den nächsten Wochen zu einer Revision der Statuten des Zentralorgans führen, die den Mitgliedern der halbgenossenschaftlichen Bankengruppe auf einer außerordentlichen Hauptversammlung zur Abstimmung vorgelegt werden sollen. Wirtschaftsminister Bruno Le Maire muss sie ebenfalls absegnen.