Credit Suisse zahlt Millionenbuße
dz Zürich – Die Credit Suisse (CS) steht offenbar kurz vor dem Abschluss eines Verfahrens mit der US-Börsenaufsicht SEC und der New Yorker Generalstaatsanwaltschaft im Zusammenhang mit dem Betrieb alternativer Handelssysteme. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, CS habe sich mit den Behörden auf die Zahlung einer Buße von über 80 Mill. Dollar geeinigt.Die bereits im vergangenen Jahr eröffneten Untersuchungen drehen sich um den Betrieb einer anonymen Handelsplattform, eines sogenannten “Dark Pool”. Solche Plattformen werden von den meisten größeren Investmentbanken betrieben. Sie dienen dazu, die Abwicklung bedeutender Transaktionen so weit im Stillen vorzunehmen, dass diese im Markt von trittbrettfahrenden Drittinvestoren nicht registriert und zum eigenen Vorteil genutzt werden können. Die lange Zeit offenbar nicht eindeutigen Handelsbedingungen in diesen Dark Pools führten 2014 zu diversen Klagen, bei denen Investoren eine Übervorteilung geltend machten. Im April 2014 wurde in New York eine Sammelklage eingereicht, in der auch Credit Suisse Erwähnung fand. Im September wurde die Sammelklage fallengelassen bzw. gegen eine konsolidierte, erweiterte Klage eingetauscht. In dieser ist Credit Suisse gemäß Geschäftsbericht nicht mehr Partei. Damit ist anzunehmen, dass die Großbank den Fall nach einer Einigung mit den US-Behörden ad acta legen kann.Die UBS hatte sich bereits im Januar in der gleichen Sache mit den US-Behörden verglichen und eine Buße von 14,4 Mill. Dollar bezahlt. Auch in diesem Fall lautete der Vorwurf, dass die Bank bei gewissen Geschäften das amerikanische Wertpapierrecht verletzt habe. Marketmaker und Hochfrequenzhandelsfirmen seien über die Nutzung des Dark Pool unerlaubterweise zu günstigen Konditionen gekommen, hatte die US-Marktaufsicht SEC damals die Buße begründet. UBS soll gemäß behördlichen US-Statistiken den gemessen an den Transaktionen drittgrößten Dark Pool betrieben haben. Auch Credit Suisse gilt als große Akteurin.