Cum-ex-Anklage gegen Warburg-Banker

Staatsanwaltschaft will Prozess gegen vier Manager

Cum-ex-Anklage gegen Warburg-Banker

ak Köln – Dem im März abgeschlossenen ersten Strafprozess in Sachen Cum-ex könnte demnächst ein weiterer folgen. Die Staatsanwaltschaft Köln hat nach einem Bericht der “Süddeutschen Zeitung” (SZ) beim Landgericht Bonn die Anklageschrift gegen zwei aktuelle und zwei ehemalige Manager der Privatbank M.M. Warburg eingereicht. Die Vorwürfe lauten auf Steuerhinterziehung in besonders schweren Fällen. Ein Sprecher des Landgerichts Bonn bestätigte am Donnerstag lediglich, dass eine weitere Anklage im Cum-ex-Komplex eingegangen sei.Laut SZ steht im Zentrum der Anklage ein früherer Generalbevollmächtigter von Warburg. Die Staatsanwaltschaft möchte außerdem den ehemaligen Geschäftsführer einer Tochtergesellschaft vor Gericht sehen. Angeklagt werden sollen weiter ein damaliger Prokurist und der zeitweise leitende Händler der Bank, die beide noch bei Warburg arbeiten.Die Ermittler werfen den Bankern laut Bericht vor, rund 326 Mill. Euro an Steuern in den Jahren 2003 bis 2013 hinterzogen zu haben. Anders als im ersten Cum-ex-Prozess wollten sich die Beschuldigten gegen die Vorwürfe wehren, schreibt die SZ.Im Urteil des ersten Prozesses, in dem bereits die Cum-ex-Geschäfte von Warburg im Mittelpunkt gestanden hatten, hatte das Landgericht die Einziehung von knapp 177 Mill. Euro bei der Warburg Gruppe wegen Cum-ex-Eigenhandelsgeschäften zwischen 2007 und 2011 angeordnet. Warburg hat Revision eingelegt.Den Beschuldigten wird jetzt die Anklage zugestellt. Sie haben dann eine Frist von etwa zwei bis drei Wochen, um Stellung zu nehmen. Danach entscheidet die zuständige Kammer über eine Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens. Die beiden angeklagten britischen Aktienhändler des ersten Strafprozesses um illegal abgesprochene Aktienkreisgeschäfte zu Lasten des Fiskus hatten Geständnisse abgelegt und den Ermittlungsbehörden bei der Aufklärung der komplexen Transaktionen geholfen. Sie hatten Bewährungsstrafen erhalten.