Cum-ex-Razzia bei Freshfields
dpa-afx Frankfurt – Im Skandal um umstrittene Aktiengeschäfte haben Ermittler auf der Suche nach Beweisen erneut Räume der Großkanzlei Freshfields in Frankfurt durchsucht. Die Kanzlei bestätigte am Freitag auf Nachfrage die Aktion der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am 14. November. Wie bei der ersten Durchsuchung im Oktober 2017 ging es um Beratungsleistungen der Anwälte im Zusammenhang mit sogenannten Cum-ex-Geschäften.Bei diesen Aktiendeals nutzten Investoren eine Lücke im Gesetz, um den Staat über Jahre um Milliardensummen an Steuern zu prellen: Rund um den Dividendenstichtag wurden Aktien mit und ohne Ausschüttungsanspruch rasch zwischen mehreren Beteiligten hin- und hergeschoben. Die Folge: Finanzämter erstatteten Kapitalertragsteuern, die gar nicht gezahlt worden waren. In Deutschland schloss der Staat das Steuerschlupfloch im Jahr 2012. “Unsere Beratung entsprach immer der jeweils geltenden Rechtslage”, sagte ein Freshfields-Sprecher. “Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass unsere Beratung rechtlich nicht zu beanstanden war.”