Cupei verlässt den Bankenverband
fed – Nach mehr als 20 Jahren Tätigkeit für den Bundesverband der deutschen Banken verabschiedet sich Dirk Cupei von der Lobby der privaten Kreditinstitute. Der für Finanzmarktstabilität zuständige Bereichsleiter des Bankenverbands will künftig als Rechtsanwalt arbeiten und als Aufsichtsrat – im Kontrollgremium der Liquiditätskonsortialbank saß er bereits. Zudem will Cupei künftig als externer Berater tätig sein, unter anderem für seinen bisherigen Arbeitgeber. Beim Bankenverband wird sich in Zukunft Hilmar Zettler, seit kurzem Cluster Manager Finanzmarktstabilität und Leiter der Themengruppe Einlagensicherung, um die Aufgaben kümmern, die bisher Cupei betreut hat.Cupei ist seit vielen Jahren ein gesuchter Ansprechpartner für die Themen Einlagensicherung und Anlegerentschädigung. Er hat nicht nur Bundestag und Bundesregierung beraten, sondern auch das EU-Parlament und die Europäische Kommission. Der Schutz von Sparern und Anlegern zählt in Brüssel bis heute zu den großen Aufregerthemen, die EU-Staaten streiten seit Jahren über eine mögliche Vergemeinschaftung. Deutschland lehnt bislang den Vorschlag der EU-Kommission für eine EU-Einlagensicherung ab.Cupei war unter anderem in seiner Funktion als Geschäftsführer der gesetzlich vorgeschriebenen Entschädigungseinrichtung für alle privaten Geldhäuser in Deutschland eng mit dem Thema verbunden – und beteiligt an den Verfahren rund um die Insolvenzen von Lehman Deutschland oder der Maple Bank oder auch den Auffangmaßnahmen für die Düsseldorfer Hypothekenbank. Sein Abschied beim Bankenverband bedeutet im Übrigen nicht, dass er nichts mehr mit Fragen von in Not geratenen oder insolventen Banken zu tun haben wird. Im Gegenteil: So bleibt er Mitglied in Gläubigerausschüssen wie beispielsweise der Maple Bank.Vor 18 Jahren zählte Cupei zu den Initiatoren und Gründern des European Forum of Deposit Insurers, also der Vereinigung der Einlagensicherer und Anlegerentschädiger auf europäischer Ebene. Aber auch über die Europäische Union hinaus war er an Organisationen beteiligt, die sich um Standards für den Sparerschutz weltweit bemühen, beispielsweise als deutscher Vertreter in der International Association of Deposit Insurers. Im Auftrag von supranationalen Organisationen wie der Weltbank oder der Osteuropabank hat er am Aufbau von Einlagerungssicherungssystemen in anderen Kontinenten mitgewirkt.