Cyber wird für Versicherer zum Milliardenmarkt

US-Anbieter verdienen fast alle Geld in der Sparte

Cyber wird für Versicherer zum Milliardenmarkt

ak Düsseldorf – Cyberversicherungen haben sich im Vorreitermarkt USA zu einem Milliardenmarkt entwickelt. Die Ratingagentur A.M. Best nennt in einer aktuellen Analyse ein Beitragsvolumen von 1,3 Mrd. Dollar für das vergangene Jahr, ein Plus von 35 % im Vergleich zu 2015. Bis zum Jahr 2020 könnten Cyberdeckungen auf 7,5 bis 20 Mrd. Dollar zulegen, heißt es in der Studie.Für die meisten Anbieter verläuft das schnell wachsende Geschäft profitabel. Marktweit ist die Schadenquote trotz vieler Hackerangriffe auf Unternehmen 2016 im Jahresvergleich sogar um ein Zehntel auf 47 % gesunken. Das habe daran gelegen, dass die meisten Vorfälle auf Ransomware-Attacken zurückgingen, berichtete A.M. Best. Bei diesen Erpressungsversuchen mit verschlüsselten Festplatten seien die Schäden nicht so hoch und Daten häufig leicht rekonstruierbar. Mit dem Nordamerika-Zweig von Zurich Financial Services, QBE und Swiss Re haben im vergangenen Jahr nur drei Cyberversicherer operativ Verlust gemacht. Sie sind alle nicht unter den Top 10 zu finden. Als größte Anbieter in diesem Markt haben sich AIG mit 228 Mill. Dollar an Beitragseinnahmen im vergangenen Jahr, XL Catlin (161 Mill. Dollar) und Chubb (134 Mill. Dollar) etabliert.Der Trend gehe eindeutig zu separaten Cyberpolicen, die nicht in allgemeine Haftpflicht-, Betriebsunterbrechungs- oder Managerhaftpflichtdeckungen eingebettet sind. Sie ließen sich nach Angaben der Ratingagentur deutlich besser kalkulieren und seien effizienter. Bei Paketversicherungen gebe es zudem häufiger juristische Auseinandersetzungen über den Deckungsumfang, was die Kosten in die Höhe treibe.Cyberversicherungen wird gewaltiges Potenzial zugetraut. So glaubt die Beratungsgesellschaft KPMG, dass die Deckungen langfristig die Kfz-Versicherung als volumenstärkste Sparte in der Schaden- und Unfallversicherung ablösen könnten.