Cyberversicherer wachsen und zahlen künftig wohl mehr

Capital One meldet 400 Mill. Dollar Deckung

Cyberversicherer wachsen und zahlen künftig wohl mehr

ak Düsseldorf – Der Hack bei Capital One könnte zu einem der größten bisher gemeldeten Cyberversicherungsfälle werden. Der US-Herausgeber von Kreditkarten, bei dem die Daten von 106 Millionen Kunden in unbefugte Hände gelangten, verfügt nach eigenen Angaben über eine Cyberdeckung von 400 Mill. Dollar. Laut US-Branchendiensten ist AIG der führende Versicherer, in der nächsten Schicht der Police, die wie ein Turm aufgebaut ist, sollen Axis Capital, Chubb und Endurance, eine Tochter der japanischen Sompo, Kapazitäten gestellt haben. Darüber ist noch ein Dutzend weiterer Versicherer engagiert.Die Ratingagentur S&P geht davon aus, dass die bislang sehr attraktiven Schaden-Kosten-Quoten von durchschnittlich 70 % in den vergangenen Jahren für den am weitesten entwickelten Cybermarkt USA steigen. Denn bislang hätten die Versicherer in dem Geschäft von einem Unsicherheitsaufschlag profitiert. S&P geht in einer aktuellen Studie von einer weltweiten Zunahme der Beiträge in der Cyberversicherung auf 8 Mrd. Dollar bis Ende 2021 aus. 2018 betrug das globale Prämienvolumen etwa 5 Mrd. Dollar. Der Markt steckt immer noch in den Kinderschuhen: Von den wirtschaftlichen Schäden von geschätzt 600 Mrd. Dollar durch Cyberkriminalität im Jahr 2018 seien nur etwa 6 Mrd. Dollar versichert gewesen. Bei Naturkatastrophen dagegen war etwa die Hälfte der Schäden versichert.