Sektorenentwicklung

Dämpfer für Hedgefonds

Hedgefonds haben im November leicht Federn lassen müssen. Coronaangst und Inflationssorgen sowie Fed-Aussagen zu einer möglichen Geldpolitik-Straffung drückten auf die Stimmung.

Dämpfer für Hedgefonds

BZ Frankfurt

Die Hedgefondsbranche hat im November einen Rückgang um 1,14 % verzeichnet, wie der Branchenindex des Datendienstleisters Eurekahedge ausweist. Auf Jahressicht bringt es der Index dennoch auf ein Plus von 8,36%. Die Entwicklung des Branchenwerts im November sei immer noch besser als die des globalen Aktienmarktes, der laut MSCI All Country World Index (Local) in dem Monat 2,03% einbüßte, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Eurekahedge Report für Dezember.

Als Gründe für den Rückgang nannten die Analysten das Auftreten der neuen Corona-Variante Omikron, die Befürchtungen über neue Lockdowns und ein Abwürgen des globalen Wirtschaftswachstums, die wachsende Inflationssorge sowie die jüngsten Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell, der eine geldpolitische Straffung ins Spiel gebracht hat.

Verlust hingenommen

Die endgültigen Zahlen für Oktober zeigen, dass die Branche leistungsbezogene Gewinne von 20,9 Mrd. Dollar aufwies und Nettozuflüsse von 8,6 Mrd. Dollar durch die Anleger. Die vorläufigen Zahlen für November fallen weniger rosig aus. Demnach musste die Branche global leistungsbezogene Verluste von 15,9 Mrd. Dollar hinnehmen, denen aber 19,4 Mrd. Dollar an Nettoabflüssen entgegenstanden. Das verwaltete Vermögen (Assets under Management/AuM) der Branche belief sich im November weltweit auf 2,41 Bill. Dollar. Davon vereinten Absolute-Return-Hedgefonds gut 250 Mrd. Dollar auf sich (s. Grafik). Im Gesamtjahr 2021 vereinnahmte die Hedgefondsbranche als Ganzes leistungsbezogene Gewinne in Höhe von 94,6 Mrd. Dollar und 64,9 Mrd. Dollar an Zuflüssen.

Wird die Rendite von Jahresbeginn bis einschließlich November betrachtet, so wurden in allen Regionen außer Südamerika positive Erträge erzielt. Globale Hedgefonds kamen in diesem Zeitraum im November 2021 auf eine Rendite von 8,36%. Die Rendite bis Oktober hatte mit 9,60% deutlich höher gelegen. Danach kippte angesichts des Auftretens der Omikron-Variante die Stimmung und führte zu einem breiten Rückgang der globalen Aktienmärkte. Gestaffelt nach Regionen, kamen die nordamerikanischen Hedge­fonds am besten weg, die mit einer Rendite von 12,66% aufwarteten, gefolgt von den europäischen Hedgefonds, die es auf 6,81% brachten. In Japan lag die erzielte Rendite mit knapp über 6% minimal unter dem im Rest Asiens erreichten Wert. Die lateinamerikanischen Hedgefonds blieben mit –4,66% weit zurück.

Der Long-only Absolute Return Fund Index von Eurekahedge hatte im Oktober seit Jahresbeginn um 13,02% zugelegt. Im vergangenen Jahr hatten die Long-only-Absolute-Return-Hedgefonds einige Volatilitäten zu überstehen. So kamen sie nach anfänglichen Verlusten anschließend im Zeitraum April 2020 bis Dezember 2020 auf eine Rendite von gut 43%, womit sie das Minus aus dem ersten Quartal vergessen machten und im Gesamtjahr 2020 auf eine Rendite von 12,91% kamen. 2006 belief sich das von 344 Fonds verwaltete Vermögen dieser Hedgefonds noch auf 156 Mrd. Dollar. Mittlerweile verwalten rund 800 Fonds 250 Mrd. Dollar.

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