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Daniele Franco wird Generaldirektor der Banca d'Italia

bl - Daniele Franco wird neuer Generaldirektor der Banca d'Italia. Der oberste Rat der Notenbank unter Vorsitz von Gouverneur Ignazio Visco hat ihn für diesen Posten nominiert. Es war Visco, der Franco und dessen künftigen Vize Piero Cipollone für...

Daniele Franco wird Generaldirektor der Banca d'Italia

bl – Daniele Franco wird neuer Generaldirektor der Banca d’Italia. Der oberste Rat der Notenbank unter Vorsitz von Gouverneur Ignazio Visco hat ihn für diesen Posten nominiert. Es war Visco, der Franco und dessen künftigen Vize Piero Cipollone für die beiden Posten vorgeschlagen hatte. Staatspräsident Sergio Mattarella muss der Bestellung der beiden aber noch zustimmen. Das dürfte aber eine Formsache sein.Franco folgt auf Fabio Panetta, der nach nur knapp einem halben Jahr als Generaldirektor in das Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB) wechselt. Panetta war im Mai als Nachfolger von Salvatore Rossi, der nicht für ein zweites Mandat kandidiert hatte, Generaldirektor der Banca d’Italia geworden.Es hatte zuletzt Zweifel gegeben, dass eine Nachfolgefrage so reibungslos verläuft. Zwar ist die Besetzung von Spitzenpositionen seit dem Regierungswechsel im September einfacher geworden. Doch wegen der jüngsten Pleite der Volksbank von Bari hat die schon bei früheren Bankenkrisen erhobene Kritik an der Banca d’Italia zugenommen. Vor allem die Regierungspartei 5 Sterne wirft der Notenbank vor, ihrer Aufsichtspflicht nicht richtig nachgekommen zu sein.Der 66-jährige Franco ist seit Mai Mitglied des Direktoriums und Vize-Generaldirektor der Banca d’Italia. Der in Trichiana, in der Nähe des norditalienischen Belluno geborene Banker hat nach dem Studium der Politischen Wissenschaften in Padua noch Wirtschaft in der alten italienischen Universitätsstadt sowie im nordenglischen York studiert.Den Großteil seiner beruflichen Laufbahn hat er bei der Banca d’Italia verbracht. Allerdings arbeitete Franco in den neunziger Jahren auch für einige Jahre als ökonomischer Berater bei der Europäischen Kommission in Brüssel und leitete von 1999 bis 2007 die Arbeitsgruppe für öffentliche Finanzen des europäischen Systems der Zentralbanken. Unter der rechtspopulistischen Regierung aus Lega und den 5 Sternen erntete er Kritik, weil er angeblich das riesige Ausgabenprogramm der damaligen Regierung zu blockieren suchte. Franco hat in den letzten Jahren Lehraufträge an den Universitäten Triest, Bergamo, der Katholischen Universität in Mailand sowie der Hochschule für öffentliche Verwaltung wahrgenommen.Sein künftiger Vize Piero Cipollone war bis zum September Wirtschaftsberater von Premierminister Giuseppe Conte. Der 57-jährige Vater von zwei Kindern studierte Wirtschaft an der römischen Universität La Sapienza und hat einen M.A. für Wirtschaft der Universität Stanford (USA). Außerdem absolvierte er einen Gastaufenthalt in Berkeley. Er blickt ebenfalls auf eine lange Karriere bei der italienischen Zentralbank zurück, war aber zwischen 2010 und 2014 bei der Weltbank. 2014 kehrte er zur Banca d’Italia zurück.