Danske als Akt der Selbstkasteiung
Stephan Engels ist ein mutiger Mann. Der Noch-Finanzchef der Commerzbank hat sich bekanntlich entschieden, seinen Vertrag nicht zu verlängern, sondern sich von April 2020 an der gleichen Tätigkeit bei der Danske Bank zu widmen. Die Frage, warum er sich mit dann 58 Jahren diesen Akt der Selbstkasteiung zumutet, beantwortet seine Aussage, “nochmal eine spannende internationale Herausforderung” annehmen zu wollen, nur ansatzweise. Böse Zungen mögen sich ja zu der Vermutung hinreißen lassen, dass Lage und Stimmung in der im Umbau 5.0 befindlichen Commerzbank so sehr im Keller sind, dass der Weggang zur Danske noch als Aufstieg zu deuten ist. Doch die Aufgaben, die ihn erwarten, sind für Danske existenzbedrohend. Neben der alles dominierenden vermaledeiten Sache mit der Geldwäsche, die schon jetzt die Compliancekosten in die Höhe treibt, Einsparungen nach sich zieht und irgendwann kräftige Strafen der Aufseher, kämpft Danske an vielen Fronten: um Ruf und Marktwert, um Zinserträge sowie gegen drohende Wirtschaftsflaute und faule Kredite. fir