Das dicke Ende kommt noch
Das klingt erst einmal überraschend: Der Anteil der notleidenden Kredite der BayernLB ist noch nie so niedrig gewesen wie zur Jahresmitte. Es waren nur 0,6 % des Gesamtvolumens. Und für die Risikovorsorge genügten im zweiten Quartal 2 Mill. Euro. Doch das dicke Ende der Coronakrise wird für die BayernLB und viele andere Banken noch kommen. Wen man auch hört – etwa Insolvenzverwalter, Gewerkschaften, Analysten und Banker selbst -, viele befürchten einen Anstieg der Pleiten vom Herbst an. In der ersten Jahreshälfte ist die Zahl der Unternehmenszusammenbrüche hierzulande sogar um 8 % gesunken. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Hilfe vom Staat, zu der neben Krediten und Zuschüssen die vorerst bis Ende September ausgesetzte Insolvenzantragspflicht gehört. Damit wird auch das Überleben von siechen Unternehmen verlängert. Die BayernLB kann vor allem dank einer soliden Kapitalausstattung einer schwierigen Phase im Firmenkundengeschäft recht gelassen entgegensehen. Sie kann sich sogar weitere Kosten leisten, die für den Stellenabbau auf ihrem Weg zu einer effizienteren Bank anfallen.jh