Das Ende des Administrators Dealis

Deka und AGI verkaufen an State Street

Das Ende des Administrators Dealis

Von Silke Stoltenberg, FrankfurtDekaBank und Allianz Global Investors (AGI) verkaufen ihren gemeinsamen Fondsadministrationsdienstleister Dealis an State Street und begraben damit einst hochfliegende Pläne für diesen Bereich. Wie State Street im Namen der vier beteiligten Gesellschaften mitteilte, übernimmt das US-Haus die Geschäftstätigkeit und die technologische Infrastruktur der Dealis Fund Operations, eines vor siebeneinhalb Jahren gegründeten 50-50-Joint-Ventures der beiden Fondsanbieter. Es geht um die Buchhaltung und verwandte Services für ein verwaltetes Vermögen von mehr als 500 Mrd. Euro, worum sich State Street im Auftrag der beiden Gesellschaften künftig kümmert. Die 350 Mitarbeiter von Dealis an den Standorten Frankfurt, Leipzig und Luxemburg sollen übernommen werden.Ursprünglich war die ungewöhnliche Kooperation zwischen einem öffentlich-rechtlichen Fondsanbieter und einer Versicherungstochter gestartet, um erst einmal kostengünstiger die eigenen Fonds zu administrieren. Aber perspektivisch hoffte man auch auf Nachfrage noch anderer Assetmanager und wollte zu einem großen Administrator aufsteigen. Diese Hoffnungen waren allerdings trotz aller Bemühungen der früheren Geschäftsleitung unter Roman Trageiser nie erfüllt worden. Mitte 2012 schied dieser bei Dealis aus, und Bernd Franke übernahm die Leitung der Geschäftsführung.Grundsätzlich problematisch war von Anfang an, dass Dealis nur etwa die Hälfte der Abwicklungsschritte von Fonds anbietet. So gibt es keine Dienstleistungen für Master-Fonds oder Services aus dem Middle Office. Diese Dienstleistungen bieten aber Allrounder wie Universal-Investment oder auch die großen Custodians in der Gänze an. Eine Verbindung der Verwahrung mit der Fondsadministration macht durchaus Sinn, wie auch in der Mitteilung von State Street betont wird. Allerdings wird die Verwahrung der Deka-Fonds im eigenen Haus betrieben, die AGI-Fonds wanderten mit dem Verkauf der Commerzbank-Depotbank 2014 an BNP Paribas Securities Services. Insofern hatte es auch Spekulationen gegeben, dass BNP Interesse an Dealis haben könnte. Wie sauer BierBekannt war jedenfalls, dass AGI schon seit langem ihren hälftigen Anteil wie sauer Bier loswerden wollte, aber für diesen Teil keinen Interessanten fand. Daher zeichnete sich ab, dass Dealis nur in der Gänze verkauft werden konnte.Über den Kaufpreis schweigen sich die Beteiligten der Transaktion aus. Von der Deka hieß es lediglich, es sei im Vergleich zum Buchwert eine “wirtschaftlich positive” Transaktion. Bis Jahresende soll der Deal nach Zustimmung der Behörden über die Bühne gehen. Im Ergebnis von Deka und AGI wird es also erst im ersten Quartal 2017 sichtbar sein. State Street hob in der Mitteilung hervor, dass man mit der Mandatierung die Wertschöpfungskette im Bereich Fondsadministration komplettiere. Durch die signifikante Steigerung des administrierten Vermögens werde die marktführende Stellung in Deutschland und Luxemburg weiter ausgebaut. “State Street und Dealis bündeln ihre Expertise sowie modernste Infrastruktur, um ihr Dienstleistungsspektrum im Bereich der Fondsadministration zu verbessern”, so Jeff Conway, CEO von State Street für die Region Europa, Naher Osten und Afrika.