Das M&A-Umfeld bleibt intakt

LBBW: Es kommt auf den richtigen Finanzierungsmix an - Längere Laufzeiten

Das M&A-Umfeld bleibt intakt

ski Frankfurt – Die LBBW sagt angesichts günstiger Rahmenbedingungen eine Fortsetzung der positiven Entwicklung am Markt für Fusionen und Übernahmen (M & A) mit deutscher Beteiligung voraus. Viele Unternehmen verfügen über volle Kassen, Finanzinvestoren stehen unter starkem Anlagedruck, und die Finanzierungsbedingungen sind historisch günstig. Das Vorjahresvolumen von 246 Mrd. Euro (vgl. Grafik) dürfte 2017 freilich nicht erreicht werden, heißt es in einer Untersuchung der Landesbank zu Übernahmefinanzierungen. Denn es ist durch die 66 Mrd. Dollar schwere, noch nicht abgeschlossene Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto durch Bayer im zweiten Quartal 2016 aufgebläht.Die Studie stellt fest, dass mit steigendem Finanzierungsbedarf die Bedeutung der Schuldendiversifikation zunimmt. Bei Akquisitionen über 10 Mrd. Euro etwa würden – nach der anfänglichen Brückenfinanzierung, überwiegend über Konsortialkredite – im Schnitt drei Take-out-Produkte, also längerfristige Mittel zur Ausfinanzierung der Transaktion, verwendet. Auf die richtige – und immer breitere – Mischung komme es an, so die LBBW. Bei 52 näher analysierten großen Übernahmen durch deutsche Firmen von 2014 bis Juli 2017 waren Anleihen mit 52 Mrd. Euro oder einem Anteil von 46 % das meistgenutzte Produkt zur endgültigen Finanzierung, auf der Fremdkapitalseite gefolgt von Konsortialfinanzierungen und Schuldscheindarlehen. An Eigenkapital steuerten Kapitalerhöhungen 13 Mrd. und Hybridanleihen 9 Mrd. Euro zur Ausfinanzierung von M & A-Transaktionen bei. Wenig überraschend ist, dass sich der Trend bei Anleihen und Schuldscheinen stärker zu mittel- und langfristigen Laufzeiten verlagert. Die Zinsen werden nun mal nicht ewig auf dem heutigen Niveau nahe null verharren können. Fünfjährige Anleihen waren zuletzt der Laufzeitfavorit der Emittenten.Sollten die Unternehmenspreise wegen hoher Nachfrage weiter anziehen – 2016 sind die gezahlten Ebit-Multiples von 12,4 auf 13,2 gestiegen -, könnte die hohe Bedeutung des Fremdkapitals bei der Übernahmefinanzierung künftig sinken, während Eigenkapitalmaßnahmen an Bedeutung gewännen, meint der Autor der Studie, Martin Dresp. Schließlich wollten die Unternehmen ihr Rating möglichst stabil halten.