Property-Fintech Myne expandiert nach Schweden
Immobilien-Plattform Myne expandiert nach Schweden
Immobilienmärkte setzen Property-Fintechs zu
bg Frankfurt
Das im Geschäft mit Ferienimmobilien tätige Fintech Myne erweitert seinen Fokus auf Schweden. Myne ist damit die erste Plattform für Miteigentum, die Immobilien in Schweden anbietet. Für die Geschäftsentwicklung vor Ort wurde der Schwede Ola Mattisson als Country Manager berufen. Neben der Erweiterung des Angebots wolle sich das Proptech mit diesem Schritt einen potenziellen Markt erschließen, der allgemein als sharing-affin gelte und im europäischen Vergleich einer der kaufkräftigsten sei, heißt es.
Das Fintech wurde 2021 gegründet und ist bislang in Deutschland, Österreich, Italien, Spanien, Portugal und Frankreich tätig. Dem Fachjargon zufolge betreibt Myne "Managed Co-Ownership" an hochwertigen Ferienimmobilien. Über die Plattform können Käufer nun in Anteile an Ferienimmobilien in Schweden investieren, die sich schon lange einer gewissen Beliebtheit in Deutschland erfreuen. Aktuell stünden circa 40 Immobilien in sechs europäischen Ländern auf der Plattform.
Derzeit seien rund 10.000 Deutsche im Besitz einer Ferienimmobilie in Schweden. Wegen der hohen Kosten im Vergleich zur geringen Nutzung würde man eine solche Ferienimmobilie heute aber nicht mehr im Alleineigentum erwerben, so der Myne-Gründer.
Nikolaus ThomalesUnter den aktuellen ökonomischen Rahmenbedingungen rechnen sich Ferienimmobilien im Volleigentum einfach nicht mehr.
"Unter den aktuellen ökonomischen Rahmenbedingungen mit hohen Zinsen, Inflation und deutlich gestiegenen Unterhaltskosten von Immobilien rechnen sich Ferienimmobilien im Volleigentum einfach nicht mehr," wird der Myne-Gründer Nikolaus Thomales in der Mitteilung zitiert. Deshalb geht Thomales davon aus, dass sich digitale Plattformlösungen, die den Besitz von Ferienimmobilien im Miteigentum ermöglichen, am Markt durchsetzen werden.
Der Track Record sieht gut aus
Seit dem Marktstart 2021 konnte das Berliner Proptech Anteile an Ferienimmobilien in mittlerer dreistelliger Anzahl verkaufen, es wurde auch eine erste M&A-Transaktion getätigt. Den Umsatz habe man im Vergleich zum Vorjahr um knapp 50% steigern können und liege "mittlerweile im mittleren zweistelligen Millionenbereich". Damit würde man sich der krisenhaften Entwicklung im deutschen Proptech-Markt entziehen können.
Bei McMakler wurde kürzlich bekannt, dass erneut eine Entlassungswelle stattfinden wird, um verfehlte Umsatzziele auszugleichen. Im Herbst hätten die Umsätze aus der Vermittlung von Immobilien um 10% bis 15% unter Plan gelegen, hatte McMakler-Chef Felix Jahn zugegeben. Damit sind die Start-ups ein Teil des Schweinezyklus, ist doch der breite Immobilienmarkt eingebrochen. Zudem sitzt das Geld der Risikokapitalgeber nicht mehr so locker, sodass die Fintechs sich auf der Kostenseite verschlanken müssen, um aus dem Cashburn rauszukommen. McMakler ist noch bis zum Ende des zweiten Quartals 2024 durchfinanziert.