Festnahme

DeFi-Trader auf Puerto Rico verhaftet

Wie am Mittwoch bekannt wurde, haben die US-Behörden für die Festnahme eines Kryptohändlers in Puerto Rico gesorgt. Dabei handelt es sich um den Trader Avraham Eisenberg, der mit einer wilden Spekulationsstrategie eine Summe von 114 Mill. Dollar von der DeFi-Plattform Mango Markets abziehen konnte.

DeFi-Trader auf Puerto Rico verhaftet

bg Frankfurt

Wie am Mittwoch bekannt wurde, haben die US-Behörden für die Festnahme eines Kryptohändlers in Puerto Rico gesorgt. Dabei handelt es sich um den Trader Avraham Eisenberg, der mit einer wilden Spekulationsstrategie eine Summe von 114 Mill. Dollar von der DeFi-Plattform Mango Markets abziehen konnte. Eisenberg hatte sich selbst in Twitter-Postings dazu bekannt und sein Handeln mit Futures-Kontrakten als „hochprofitable Handelsstrategie“ bezeichnet.

Das sieht ein New Yorker Bezirksgericht anders und wirft Eisenberg Marktmanipulation und Betrug vor. Der von Richter Gabriel W. Goren­stein eingereichte Schriftsatz hat 14 Seiten und ist über das Internet einsehbar. Darin werden dem Beklagten auch Falschangaben vorgeworfen. Eisenberg war sogar in einem Podcast der Journalistin Laura Shin aufgetreten und hatte locker über sein Verbrechen geplaudert. Diese Chuzpe konnten sich die US-Behörden nicht bieten lassen und wandten sich dann an die Behörden in Puerto Rico, wo am Montagabend der Zugriff erfolgte. Als erste Bilder von Eisenberg im Gewahrsam der Strafverfolger kursierten, wurde das im internen Chat (Mango Discord) von den geschädigten Anlegern gefeiert.

Der Raubzug von Eisenberg fand Mitte Oktober statt. Dabei hatte er den Preis des Native Token MNGO nach oben manipuliert, indem er selbst mit einem zweiten Konto als Gegenpartei im Trade der Futures-Kontrakte agierte und damit den Preis des Underlyings heftig nach oben trieb. Auf dieses Guthaben als Sicherheit erhielt er andere Token als Kredit und zog dann die gesammelten Guthaben ab.

Da die Versicherung von Mango Markets dieses Loch nicht stopfen konnte, war die DeFi-Plattform praktisch zahlungsunfähig. Eisenberg erklärte sich dann in Verhandlungen mit dem Mango Markets steuernden DAO bereit, Token im Wert von 67 Mill. Dollar zurückzugeben. Dass er überhaupt in der Lage war, Schwächen in Code und Governance so auszunutzen, hat gezeigt, dass DeFi mit erheblichen Sicherheitslücken be­haftet ist und Anlegerschutz praktisch nicht besteht.

Eisenberg drohen nun Geld- und Gefängnisstrafe. Für die US-Behörden ist es eine Premiere, dass sie gegen vermutete Marktmanipulation auf DeFi vorgehen. DeFi-Akteure leben nach dem Motto „The code is the law“ und sehen den Staat als nicht berechtigt zu Eingriffen.