Risikovorsorge

Deka-Gruppe schreibt Verlust im vierten Quartal

Die Deka-Gruppe hat ihr Gewinnziel verfehlt: Nach einem Verlust im vierten Quartal blieb das Jahresergebnis unterhalb der Milliardenschwelle. Denn kurz vor Jahresende bildete der Konzern reichlich Risikovorsorge für die gewerbliche Immobilienfinanzierung.

Deka-Gruppe schreibt Verlust im vierten Quartal

Die Krise der Gewerbeimmobilien hat der Deka-Gruppe im Schlussquartal einen Verlust beschert: Da die Gesellschaft die Risikovorsorge von Anfang Oktober bis Ende Dezember um annähernd 120 Mill. Euro aufstockte, erzielte sie im Berichtsabschnitt ein wirtschaftliches Ergebnis von minus 26 Mill. Euro, wie aus den Angaben des Wertpapier- und Bankkonzerns der Sparkassen von Dienstag hervorgeht. Weil in den ersten neun Monaten kaum Risikovorsorge angefallen war, weist die Deka-Gruppe für das gesamte Jahr 127 Mill. Euro dafür aus.

Die Bank beobachte nahezu jedes Objekt aus 160 Einzelfinanzierungen im Immobiliensegment genau und habe gerade im vierten Quartal viele Neubewertungen vorgenommen, sagte Vize-Konzernchef Matthias Danne auf der Bilanzpressekonferenz der Gruppe in Frankfurt. „Wir haben Entwicklungen insbesondere in den USA im zweiten Halbjahr gesehen, die sich ein wenig beschleunigt haben.“

Die Kredite für Gewerbeimmobilien kommen in der Bilanz auf einen Bestand von 8,3 Mrd. Euro. Nahezu die Hälfte entfällt auf die USA und Kanada, der Rest auf Europa. Für das Segment allein ist eine Risikovorsorge von 143 Mill. Euro auf Jahressicht vermerkt – in anderen Konzerneinheiten hat die Deka somit Risikovorsorge aufgelöst. Der Konzern lebt vor allem vom Fondsgeschäft, reicht aber auch Darlehen für Immobilien, Infrastruktur und Verkehrsmittel aus.

Auf Gesamtjahressicht erzielte der Konzern hingegen ein wirtschaftliches Ergebnis von 972 Mill. Euro und lag damit erneut knapp unter der Milliardenschwelle. Das zuvor gesteckte Jahresziel verfehlte die Gruppe dabei: Im November hatte die Deka ein Ergebnis von annähernd 1,1 Mrd. bis 1,2 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.

Fondsabsatz stockt

Im Vertrieb von Finanzprodukten sieht der Konzern eine Trendwende. Waren 2023 primär zinsnahe Zertifikate bei Sparkassen beliebt, steige nach den jüngsten Zinssenkungen die Nachfrage nach Investmentfonds.

Zwar flossen im Geschäft mit institutionellen Kunden nach einem Verlust eines großen Mandats auf Jahressicht netto 17,0 Mrd. Euro ab. Von privaten Sparern sammelte die Deka aber 22,7 Mrd. Euro ein. Dabei waren insbesondere Anlagezertifikate gefragt, häufig auch von anderen Banken, die das Vertriebsnetz der Deka nutzten. Wird nur das Fondsgeschäft mit Privatkunden betrachtet, kommt die Deka auf 5,4 Mrd. Euro und damit auf einen geringeren Wert als die Rivalin Union Investment, die im Lager der Kreditgenossen netto 12,2 Mrd. Euro auf Jahressicht einsammelte.

Immobilienkrise drückt Deka ins Minus

Im Schlussquartal fallen 26 Mill. Euro Verlust an – US-Darlehen unter Druck

jsc Frankfurt
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