Deka sieht ein Fünftel Marktanteil für Kryptowerte
jsc Frankfurt
Elektronische Wertpapiere werden nach Auffassung der DekaBank binnen weniger Jahre ihr Nischendasein verlassen: Mindestens ein Fünftel des Emissionsvolumens entfalle vermutlich bereits in drei bis fünf Jahren auf Kryptowertpapiere, sagte Marion Spielmann, Chief Operating Officer für Bankgeschäftsfelder und Verwahrstelle, am Mittwoch in einer Videokonferenz.
Vor allem für institutionelle Investoren und für Banken seien elektronische Wertpapiere eine Alternative; die Masse der Privatleute könne hingegen erst nachziehen, sobald es einen regulierten Handelsplatz dafür gebe. Das Konzept der verteilten Datenspeicherung (Distributed Ledger Technology, DLT) beschleunige und vereinfache den Handel innerhalb eines Netzwerkes. Die Herausforderung bestehe zunächst darin, eine sichere Plattform aufzubauen.
Die DekaBank ist das erste Institut, das Emissionen auf der neuen Kryptowertpapierliste der Finanzaufsicht BaFin eingetragen hat. Die Bank emittierte im Dezember über ihre Plattform Swiat zwei Nullzinsanleihen mit kurzer Laufzeit und übertrug die Papiere an die Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe sowie an das Bankhaus Metzler. Als weitere Emission auf der BaFin-Liste kam ein Papier der Plattform Chartered Opus hinzu.
Die Emissionen sind nach dem neuen Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) geregelt. Sie kommen ohne herkömmliche Urkunde aus und müssen bei keinem Zentralverwahrer eingebucht werden. Bisher lassen sich Pfandbriefe und Inhaberschuldverschreibungen als Kryptopapiere emittieren, während Investmentfondsanteile bald folgen.
Die DekaBank habe einen Vorsprung von etwa einem Vierteljahr, sagte Spielmann, weitere Emissionen seien absehbar. „Die Liste der BaFin wird in den nächsten Monaten mit Sicherheit länger.“ Auch etablierte Akteure können demnach profitieren. „Die regulierten Börsen haben eine große Chance, Marktinfrastruktur in Form von Handelsplätzen für Kryptowertpapiere aufzubauen.“