tl Frankfurt – Die deutschen Versicherer verlieren bis 2050 Millionen von Kunden durch die demografische Entwicklung. So werde die Zahl der privat Haftpflichtversicherten um 4,61 Millionen Menschen abnehmen, prognostiziert die Studie “Auswirkung der demografischen Entwicklung auf die Marktpotenziale von Versicherungen und Kreditinstituten” des Hamburger IMWF-Instituts für Management und Wirtschaftsforschung. Abwärts werde es auch in der Kfz-Haftpflicht- (-4,33 Millionen) und in der Hausratversicherung (-4,15 Millionen) gehen.Die steigende Lebenserwartung und die geringere Kinderzahl lasse die Zahl der unter 60-Jährigen im Bundesgebiet sinken und die der über 60-Jährigen steigen. Die Folge seien steigende Schadenquoten durch versicherte Risiken, die im Alter zunehmen, und wenig Potenzial für Neugeschäft, das diesen Verlust ausgleichen könnte. In der Folge müssten die Beiträge zum Beispiel in der Kranken- oder Pflegeversicherung zulegen – was aber wiederum die Neugeschäftsakquise erschwere.”Dieser Spirale der Risikoverschlechterung sollten Versicherer frühzeitig begegnen”, mahnt Wilhelm Alms, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des IMWF. “Nur wer heute mit einer klugen Produkt-, Marken- und Vertriebsstrategie jüngere Zielgruppen gezielt bindet, wird in dem sich stetig verschärfenden Verdrängungswettbewerb im Versicherungsmarkt langfristig überleben.”