Der Blockchain-Technologie fehlt ein Rechtsrahmen

Panel skeptisch für großflächige Transformation

Der Blockchain-Technologie fehlt ein Rechtsrahmen

bg Frankfurt – Welche rechtlichen Herausforderungen sich aus dem Einsatz von Kryptowährungen sowie deren zugrunde liegender Technologie Blockchain ergeben, damit beschäftigte sich am Dienstagabend ein Gastvortrag von Philipp Paech (London School of Economics) im House of Finance an der Goethe-Universität. Paech stellte einen Reihe von Prinzipien vor, an denen sich ein Rechtsrahmen orientieren sollte – wobei rein nationales Recht dem globalen Umfeld für auf Blockchain-Basis abgewickelte Wertpapier-Transaktionen kaum gerecht werden könne. Es brauche also internationale Standards für eine juristische Einordnung.An der Standardisierung der Blockchain für den Einsatz im Kapitalmarkt arbeitet die Branche bereits in Konsortien wie R3 oder Hyperledger. Insbesondere im Nachhandel soll das dezentrale Register gut eingesetzt werden können, um Prozesseffizienzen zu heben, vermuten Fachleute. In der dem Gastvortrag folgenden Diskussionsrunde zeigte sich Clearstream-CEO Marc Robert-Nicoud recht skeptisch für einen breitflächigen Einsatz im Post-Trade-Umfeld. Solange kein rechtlicher Rahmen bestehe, bleibe die Blockchain ein Randaspekt, glaubt er. Der Übergang zu einem Blockchain-System sei schwierig, keiner der Marktteilnehmer werde sich schnell dahin bewegen, ist Nicoud überzeugt.Settlement-Experte Klaus Löber von der EZB gab zu bedenken, dass für einen sicheren Betrieb auch immer die Verbindung einer Blockchain zu bestehenden Systemen reibungslos gewährleistet sein müsse. Zudem müsse eine Blockchain-Lösung erst beweisen, dass sie Vorteile gegenüber herkömmlichen Lösungen bieten könne, sagt Löber. Als vielversprechend betrachtet Robert-Nicoud den Einsatz von Smart Contracts in einer Blockchain – also Code, der weitere Handlungen für digitale Assets automatisch auslöst. Das könne wirklich Werte schaffen.