Der Deutschen Bank brechen die Erträge weg
bn Frankfurt – Eine hartnäckige Erosion der Erträge gefährdet die Sanierungsbemühungen der Deutschen Bank. Im dritten Quartal hat das Institut mit 6,175 Mrd. Euro 9 % weniger als vor Jahresfrist und zugleich 85 Mill. weniger als im Markt erwartet eingenommen. In der Kernsparte Corporate & Investment Bank brachen gar 13 % der Erlöse weg, wie die Bank am Mittwoch berichtet hat. Mit Ausnahme des Aktienemissionsgeschäfts verbuchte jeder operative Geschäftsbereich Mindereinnahmen. Der Vorsteuergewinn der drei Sparten Corporate & Investment Bank, Privatkundengeschäft und Assetmanagement ging jeweils zurück, in der Investment-Banking-Sparte um nicht weniger als 62 %.Weil der im April angekündigte Umbau der Investmentbank tiefere Spuren in der Ertragsrechnung hinterlässt als vom Management bisher erwartet, nimmt das Institut den Ausblick fürs Gesamtjahr herunter. Es prognostiziert nun “leicht” sinkende und nicht mehr “im Wesentlichen” unveränderte Einnahmen. “Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir die gesteckten Ziele für 2018 erreichen werden”, teilt Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing mit: “Andererseits lässt die Wende bei den Erträgen auf sich warten.”Anleger ließen den Wert nach diesen Nachrichten zur Wochenmitte einbrechen. Deutsche-Bank-Aktien fielen um 4,8 % auf 8,869 Euro. Damit steuern die Titel den im Juni markierten Tiefstand von 8,755 Euro an.Was Kosten und Ergebnis angeht, hat die Bank die Erwartungen hingegen dank unerwartet niedrigen Restrukturierungsaufwands deutlich überboten. Mit 5,578 Mrd. Euro lag der Aufwand um 1,4 % unter dem Vorjahreswert sowie um 227 Mill. unter der Konsensprognose. Vor Steuern verdiente das Haus 506 Mill. Euro, 178 Mill. mehr als erwartet. Zugleich entspricht dies einem Ergebniseinbruch von 46 % binnen Jahresfrist. Die materielle Eigenkapitalrendite beträgt mit 1,6 % nur mehr gut ein Drittel des Vorjahreswerts von 4,5 %.Unterdessen stellte die seit März börsennotierte Tochter DWS nach einem erneuten Negativabsatz im dritten Quartal von 2,7 Mrd. Euro eine Trendwende in Aussicht.—– Nebenstehender Kommentar- Schwerpunkt Seite 3