Der Schein trügt
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte sich bei der Royal Bank of Scotland (RBS) unter Ross McEwan nicht viel geändert. Enorme Rückstellungen für die Sünden der Vergangenheit drücken das Quartalsergebnis ins Minus. Und als wäre das nicht genug, liefert auch noch das leidige Investment Banking rote Zahlen. Aber der Schein trügt. Die schottische Großbank, die seit ihrer Rettung durch die Steuerzahler 60 Mrd. Pfund Verlust machte, bevor sie 2018 einen Gewinn auswies, steht heute wesentlich besser da. Bei der Kreditvergabe ist trotz der Unsicherheit rund um den Brexit Wachstum vorhanden. Sowohl das Retail- als auch das Mittelstandsgeschäft der Bank laufen rund. Das Investment Banking ist erheblich geschrumpft. Und die Kapitalausstattung lässt nichts zu wünschen übrig. Das wird der Bank nicht nur ermöglichen, eine ordentliche Dividende zu zahlen, sondern auch Aktien vom Staat zurückzukaufen. McEwan übergibt besenrein an seine Nachfolgerin Alison Rose. Er hat es nicht nötig, die Zahlen zu schönen, mit denen er sich verabschiedet.hip