Derivateverband betont Rolle im Risikomanagement

Börsen-Zeitung, 20.5.2014 fed Brüssel - Der Internationale Derivateverband (International Swaps and Derivatives Association, ISDA) wehrt sich gegen das Image, seine Produkte dienten in erster Linie der Spekulation. ISDA-Chairman Stephen O'Connor...

Derivateverband betont Rolle im Risikomanagement

fed Brüssel – Der Internationale Derivateverband (International Swaps and Derivatives Association, ISDA) wehrt sich gegen das Image, seine Produkte dienten in erster Linie der Spekulation. ISDA-Chairman Stephen O’Connor berief sich in Brüssel auf Ergebnisse einer Umfrage unter Endkunden. 85 % von ihnen gaben an, dass Derivate für sie wichtig oder sogar sehr wichtig seien, um Risiken zu managen. Ein ähnlich hoher Anteil der Befragten kündigte an, in Zukunft noch mehr Over-the-Counter-Produkte nutzen zu wollen als bereits jetzt. O’Connor nannte stellvertretend für besonders interessierte Nutzergruppen die Energieversorgungswirtschaft und die Assekuranz. Ebenfalls nicht zum Bild von der bloßen Zockerei passe die Tatsache, dass an zwei Drittel der Geschäfte Endkunden wie Pensionsfonds, Industrieunternehmen oder staatliche Gebietskörperschaften beteiligt seien – und nur der Rest im Inter-Dealer-Handel umgehe.O’Connor wies darauf hin, dass der weit überwiegende Teil der Kontrakte über eine Clearingstelle abgewickelt werde. Zu den nicht clearingfähigen Transaktionen zählten unter anderem jene Kontrakte in Währungen, für die es keine solche Möglichkeit gebe, und Geschäfte von Industriefirmen ohne entsprechende Mandate. Die internationalen Bemühungen der Politik, die Zahl der über zentrale Gegenparteien abgewickelten Geschäfte zu erhöhen, habe Erfolg gehabt.Der mit Abstand größte Anteil an Derivaten entfällt den Angaben zufolge auf Zinsswaps in einer Währung. Sie spielen eine deutlich größere Rolle als etwa Rohstoffderivate.